Ärger, Besorgnis aber auch Verständnis: Die Tennengauer Gemeinden reagieren höchst unterschiedlich auf die Tatsache, dass die Corona-Ampel auf Orange gesprungen ist.
Annabergs Bürgermeister Martin Promok (SPÖ) ist außer sich: „Wir bekommen die volle Breitseite ab – und haben derzeit nicht einen einzigen Coronafall in unserer Gemeinde.“ Seit Freitag steht die Corona-Ampel für den Tennengau auf Orange. Das bedeutet ein „hohes Risiko“. Der Bund reagierte damit auf die zunehmenden Neuinfektionen der vergangenen Tage im Bezirk. „Das ist viel zu weit gefasst. In Annaberg hatten wir seit Beginn der Krise genau zwei Fälle“, sagt Promok.
Mit Stand Freitagnachmittag gibt es im Tennengau 81 Corona-Kranke. Gemessen an den gut 60.000 Einwohnern liegt man damit klar über den Infektionszahlen der restlichen Bezirke. Zum Vergleich: Die Stadt Salzburg mit ihren knapp 155.000 Bewohnern zählt derzeit 102 Coronafälle.
In Adnet etwa gab es in den vergangenen Tagen so viele Neuinfektionen wie zuvor im gesamten Frühjahr und Sommer zusammen. „Das ist besorgniserregend“, sagt Bürgermeister Wolfgang Auer (ÖVP). Er hat wie viele seiner Amtskollegen aus den umliegenden Gemeinden vollstes Verständnis für die Entscheidung, die Corona-Ampel auf Orange zu schalten. „Es ist auch ein Weckruf. Wir müssen uns alle an die Corona-Maßnahmen halten, auch wenn es schwer fällt.“
Orange hat derzeit kaum Auswirkungen
Wegen der verschärften Bestimmungen samt Maskenpflicht und der vorgezogenen Sperrstunde bringt die orange Ampelfarbe vorerst kaum Veränderungen mit sich. In Hallein setzt Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) einige Maßnahmen: Rathaus-Mitarbeiter werden teilweise ins Home Office geschickt. Externe Vereine – etwa Turngruppen – dürfen vorerst keine Schulgebäude mehr nutzen. Die Stadtpolizei macht geteilte Dienste. Stangassinger selbst hält von der Corona-Ampel nichts: „Es ist Panikmache.“
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