Das Jahr hat für die FPÖ nicht gut begonnen. Bei der Landtagswahl im Jänner mussten die Blauen einen Rückschlag wegstecken, das Ende der Landesregierungsära verschärfte interne Konflikte. Die angespannte Lage hat sich gelockert. „Die Stimmung ist gut. Das gilt auch für Wien“, sagt FPÖ-Bundes- und Landesobmann Norbert Hofer. Zur Unterstützung seiner Parteifreunde ist er viel in der Bundeshauptstadt unterwegs. „Corona erschwert den Wahlkampf“, merkt Hofer an. Je nach Umfrage wird die FPÖ in Wien zwischen neun und 14 Prozent angesiedelt. HC Straches Rückkehr in die Politik trotz Spesenaffäre und anderer Miseren schade der FPÖ extrem. „Wir wollen wieder Ruhe reinbringen“, betont Hofer. Mit diesem Credo findet ab morgen eine Arbeitsklausur im Burgenland statt. Die Marschroute wird festgelegt. Ziel sei, die Organisationsstrukturen zu stärken und noch mehr Ortsgruppen zu etablieren, um die nächste Gemeinderatswahl 2022 erfolgreich zu absolvieren. Blaue Querschüsse auf Klubobmann Johann Tschürtz will Hofer nicht kommentieren: „Personaldebatten punkto Klub sind Klubsache.“ Tschürtz selbst sieht es gelassen und sich in seiner Position ungefährdet.
Kritikern kann ich nur sagen, meine Position ist gefestigt. Das wird sich nicht ändern. Zudem bin ich im Klub für Personalfragen zuständig.
Johann Tschürtz, FPÖ-Klubobmann
Kritik übt Hofer an der Corona-Ampel und den vom Bund verordneten Richtlinien: „Zu hinterfragen ist etwa, warum sogar jeder Bezirkshauptmann eigene Regeln aufstellen kann.“ Zur Causa Bankpleite meint er: „Die ganze Verantwortung sollte nicht nach Wien abgeschoben werden. Zurückgetreten ist ein Landesrat.“
Apropos Bundeshauptstadt: Was erwartet sich die FPÖ vom Urnengang? „Wahlergebnisse in Wien sind am schwierigsten vorherzusagen. Umso mehr, weil mit einem hohen Wahlkartenanteil zu rechnen ist“, so Hofer. Dennoch ist er zuversichtlich: „Bei den letzten drei Wien-Wahlen war die Prognose stets schlecht, das Resultat aber viel besser.“
Karl Grammer, Kronen Zeitung
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