„Zu hohe“ Zahlen

Wohl kein Orange, aber zusätzliche Empfehlungen

Politik
09.09.2020 14:22

Obwohl für ihn persönlich die Zahlen derzeit „zu hoch“ seien - den zweiten Tag in Folge mehr als 500 Neuinfektionen, der Großteil davon in Wien -, geht Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) weiterhin nicht davon aus, dass eine Region am nächsten Ampel-Tag auf Orange gestuft werden könnte. Im Pressefoyer nach dem Ministerrat am Mittwoch wiederholte er, was er bereits im Interview mit der „Krone“ gesagt hatte - nämlich dass Wien und auch die anderen Gebiete „von Orange deutlich weg“ seien und er auch „keinen Hinweis auf ein Umspringen der Ampel“ sehe. Was er aber sehe: Dass es wohl „zusätzliche Maßnahmen im Präventionsbereich“ brauche.

Sowohl weltweit als auch in Europa sei man mit steigenden Corona-Zahlen konfrontiert, merkte Anschober an. In Österreich hat das Innenministerium für Mittwoch 502 Corona-Neuinfektionen gemeldet, 258 davon betrafen Wien. Man müsse dazusagen, dass in den vergangenen 24 Stunden sehr viele Tests ausgewertet worden seien, erklärte Anschober. Derzeit seien jedenfalls vor allem Wien und Tirol betroffen.

Freitag Ampel-, Empfehlungs- und Transparenz-Tag
„Für mich persönlich sind diese Zahlen zu diesem Zeitpunkt heute zu hoch“, stellte Anschober fest. Man werde wohl zusätzliche Maßnahmen im Präventionsbereich brauchen. Am Abend werde man jedenfalls den Expertenbeirat hören, am Donnerstag tagt dann wieder die Corona-Kommission. Am Freitag wird die aktuelle Ampelschaltung inklusive Empfehlungen veröffentlicht.

Neue Masken-Verordnung kommt
Für den Freitag kündigte Anschober zudem nicht nur die neue Masken-Verordnung an - es hatte harsche Kritik gegeben, dass die Ampel und ihre Konsequenzen teils ohne Rechtsgrundlage präsentiert worden waren -, sondern auch mehr Transparenz bei den Entscheidungskriterien der Corona-Kommission. Dass es bei dem einen oder anderen wegen einer Gelbschaltung „keine Begeisterungsstürme“ gegeben habe, „das verstehe ich“. Es gehe um eine Sensibilisierung.

Es sei aber eigentlich „gleichgültig“, ob der Landeshauptmann oder der Minister etwas erlasse, Hauptsache sei, dass die notwendigen Schritte gesetzt würden. Er appelliere an alle, den Weg weiter gemeinsam zu gehen. Was die Novelle der Corona-Gesetze betrifft, strebe man in der nächsten regulären Nationalratssitzung am 23. September einen Beschluss an, davor werde man noch eine umfassende Gesprächsrunde mit den Fraktionen abhalten.

Stopp der Impfstoffstudie „höchst professionell“
Lob gab es vom Minister für den Pharmakonzern AstraZeneca, der seine Impfstoffstudie wegen Sicherheitsbedenken ausgesetzt hat. Es sei „höchst professionell“ von der Firma, dass sie die Studie unterbrochen habe und sofort die Öffentlichkeit informiert habe, erklärte Anschober. Verzögerungen nimmt der Minister in Kauf: Es sei weniger entscheidend, ob es mit der Impfung im Jänner oder erst im Februar etwas werde. „Österreich legt größten Wert darauf, dass die Sicherheit vorgeht.“

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