Xhafer (Mišel Matičević), Ingenieur in einem Pharmaunternehmen und Familienvater - das dritte und jüngste Kind sorgt gerade für unruhige Nächte -, fühlt sich in der Firma zunehmend an den Rand gedrängt, sabotiert, gemobbt. Und er bildet sich ein, dass ihn seine Herkunft - er stammt aus dem Kosovo - zum Opfer macht.
Als dann eine tote Ratte an seinem Gartentor baumelt und der Kinderwagen brennt, gerät auch Xhafers Ehe in stressige Schräglage. Der schnelle Sex mit einer Putzfrau der Firma, mit der er sich in seiner Muttersprache unterhalten kann, ist jedoch nur lendenstarke Bestätigung, die er sonst von niemandem bekommt.
Ein atmosphärisch packendes, ja, fast kafkaeskes Psychogramm, das die Mechanismen eines alltäglich gewordenen Rassismus beleuchtet, der wohl dosiert sein Gift absondert. Stark Mišel Matičević, der um Zugehörigkeit ringt, jedoch vom eigenen Misstrauen anderen gegenüber zunehmend entmannt wird.
Kinostart von „Exil“: 20. August.
Christina Krisch, Kronen Zeitung
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