Trotz der Querschüsse

Rendi-Wagner lobt Doskozils Krisenmanagement

Politik
05.08.2020 12:41

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner lobt das Krisenmanagement von Hans Peter Doskozil (SPÖ) in der Commerzialbank-Affäre. Der burgenländische Landeshauptmann habe nach seiner emotionalen Pressekonferenz angekündigt, die Aufklärungsarbeit zu unterstützen und auch einem Untersuchungsausschuss zugestimmt, so die Parteichefin. Seine jüngsten internen Querschüsse wollte die Parteichefin nicht kommentieren.

Doskozil kritisierte in seiner Pressekonferenz vor allem die ÖVP scharf, die versuche, „Nebelgranaten“ zu werfen. Er frage sich, warum ein Baukonzern eine Million Euro an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zahle und warum 70.000 Euro eines Pleiteunternehmens (Wirecard, Anm.) an Kurz gegangen seien. Ein Konzern bekomme Förderungen in Millionenhöhe, Förderungen für ein Museum und es gebe Spenden. Diese Aussagen sorgten nicht nur innerhalb der ÖVP für Kopfschütteln. Tatsache sei, dass Doskozil „keine der vielen offenen Fragen im Mattersburger Bank-Skandal beantwortet“ habe, so etwa ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas. Kritik auch von Norbert Hofer: Der freiheitliche Landesparteichef stellte sogar Neuwahlen in den Raum.

„Kriminalfall, der Schaden angerichtet hat“
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner aber lobt Doskozils Krisenmanagement. „Es ist allen bewusst, dass die Commerzialbank Mattersburg, eine kleine Regionalbank im Burgenland, ein Kriminalfall ist, der Schaden angerichtet hat bei Kleinanlegern, bei Sparern. So was gehört so schnell wie möglich und lückenlos aufgeklärt.“ Bei allen Beteiligten brauche es nun Sachlichkeit in der Aufklärungsarbeit. Gefordert seien aber vor allem Gerichte, Staatsanwaltschaft und Behörden.

Video: Doskozil holt zum Rundumschlag aus:

„Hochkomplexe, emotionale Situation“
Ob es ein Fehler von Doskozil war, die Rücküberweisung der Einlagen des Regionalmanagements Burgenland zuerst zu leugnen, nur um den Versuch wenig später dann doch einzugestehen, wollte Rendi-Wagner nicht kommentieren: „Es geht jetzt nicht darum, mit einem erhobenen Zeigefinger irgendwas zu sagen.“ Die Causa sei eine hochkomplexe, emotionale Situation, die das Burgenland erschüttert habe.

Ebenfalls nicht weiter kommentieren wollte sie die jüngsten Querschüsse Doskozils, der ihr ausgerichtet hatte, dass die SPÖ bei der nächsten Nationalratswahl von jenem Politiker angeführt werden sollte, der die besten Umfragewerte hat. Sie verwies darauf, dass der reguläre Wahltermin erst 2024 stattfindet: „Ich glaube nicht, dass irgendjemand sich große Fragen stellt, was in vier Jahren ist.“

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