Posse in New York

Teures Gemälde in durchzechter Nacht verschwunden

Ausland
07.09.2010 09:58
Das kuriose Verschwinden eines Gemäldes unterhält derzeit die New Yorker Kunstszene. Während einer durchzechten Nacht verliert ein Kunsthändler ein 1,35 Millionen Dollar teures Bild in einer Bar. Daraufhin zeigt die Besitzerin des Kunstwerks den verkaterten Pechvogel an. Jetzt stellte sich heraus: Möglicherweise hat ihr eigener Lebesgefährte das Gemälde gestohlen. Der ehemalige Kunstdieb ist in Haft. Und sogar das FBI ermittelt inzwischen.

Zunächst hört sich die ganze Geschichte nach einer peinlichen Panne an. Das Paar Kristyn Trudgeon und Tom Doyle (Bild links) beauftragen den Kunsthändler James Carl Haggerty, das Gemälde "Porträt eines Mädchens" von Jean-Baptiste Camille Corot im Wert von 1,35 Millionen Dollar (etwa 1,1 Millionen Euro) zu einem potentiellen Käufer zu bringen. Statt den direkten Weg zum Kunden einzuschlagen, entscheidet sich Haggerty aber für einen Abstecher in eine New Yorker Bar.

Am nächsten Morgen war das Bild weg
Schnell wurde aus einem Bier eine durchzechte Nacht. Am nächsten Morgen stellt der verkaterte Haggerty fest, dass das Gemälde verschwunden ist. Laut Berichten der "New York Times" sowie der Kunst-Plattform "Artmarketmonitor.com" benachrichtigt der Kunsthändler seine Auftraggeber sofort. Nach eigener Aussage kann sich James Haggerty nicht mehr erinnern, wo er die Nacht verbracht hat. Daraufhin zeigt Kristyn Trudgeon ihn bei der Polizei an.

Überraschende Wendung
Vergangenen Mittwoch jedoch nahm der Fall eine überraschende Wendung. Wie amerikanische Medien berichten, hat Trudgeon die Anzeige zurückgezogen. Der Grund: Wenige Tage nachdem sie den Kusthändler angezeigt hatte, klopfte die Polizei an ihre Tür. Wie sich im Rahmen der Ermittlungen gezeigt hatte, war Tom Doyle, ihr Lebensgefährte, bereits zwei Jahre hinter Gitter gesessen, weil er eine Degas-Statue gestohlen hatte. Gegenüber der "New York Times" meinte Kristyn Trudgeons Anwalt, dass seine Mandantin nichts von der kriminellen Vergangenheit ihres Lebenspartners gewusst habe. Doyle befindet sich mittlerweile in Haft. Auch das FBI hat sich in den Fall eingeklinkt, da Doyle auch verdächtigt wird, in mehreren US-Staaten auf Kunstraub-Tour gewesen zu sein.

Kristyn Trudgeon glaubt allerdings fest an die Unschuld ihres Freundes und hat bereits angekündigt, keine Anzeige gegen ihn zu erstatten. Sie hat einen Finderlohn von 25.000 Dollar (etwa 20.000 Euro) für das Gemälde aus dem 19. Jahrhundert ausgesetzt.

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