Faßmanns Etappenplan

Schul-Neustart: SPÖ applaudiert, FPÖ sieht „Murks“

Politik
24.04.2020 15:26

Grundsätzlich positiv haben SPÖ und NEOS die von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) präsentierten Pläne zur schrittweisen Rückkehr zum Schulunterricht aufgenommen - auch wenn diese reichlich spät kämen. Ganz anders die FPÖ, die von „hanebüchenem Murks Marke Faßmann“ sprach. Für die Grünen ist der Plan des Koalitionspartners hingegen „gut durchdacht“. Skeptisch gab sich die Lehrergewerkschaft, die vor einem „hohen Risiko“ durch „zu viel Tempo“ und „zu große Gruppen“ warnte.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner begrüßte den Etappenplan. Dieser komme zwar „spät“ und sei „mehr als überfällig“, aber „grundsätzlich ein wichtiger Schritt“. Die einheitlichen Schutzmaßnahmen im Schulbereich müssten „so rasch wie möglich umgesetzt werden“.

Um „die Gefahr einer zweiten Welle“ zu minimieren, „sind eine breite Teststrategie und einheitliche Regeln für ganz Österreich entscheidend“, so Rendi-Wagner. Der Bund sei gefordert, die Länder bei der Maskenbeschaffung zu unterstützen.

Grafik: Etappenplan und Hygieneregeln für Schulöffnung

NEOS: „Vorsichtig positiv“
„Vorsichtig positiv“ fällt auch die erste Einschätzung von NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre aus: „Der Stufenplan, den wir NEOS schon lange fordern, bringt Erleichterung und Perspektive für Kinder, Eltern und Lehrkräfte.“

Neben den Schulen bräuchten aber die Lehre und die Erwachsenenbildung sowie nicht zuletzt die Kindergärten „konkrete Pläne und Sicherheit“, so Künsberg Sarre. Die Regierung dürfe bei der Elementarpädagogik „nicht wegschauen“.

FPÖ: „Zu spät, zu planlos, ohne Weitblick“
Für FPÖ-Unterrichtssprecher Hermann Brückl kamen Faßmanns Ansagen „zu spät, zu planlos und vor allem ohne Weitblick“. So sei der Minister etwa bei der Frage, wie die Kinder und Jugendlichen an den „Hausübungstagen“ betreut werden, „sehr vage“ geblieben. Faßmann habe hier „zum großen Teil die Betreuungspflicht wieder auf die Eltern abgeschoben“.

Die Ankündigungen seien „praxisferne, chaosartige Regelungen“, so Brückl. „Das ganze Gebilde ist nicht zu Ende gedacht und ein hanebüchener Murks Marke Faßmann - nicht mehr, nicht weniger.“

Video: Faßmann präsentiert Stufenplan für Schul-Neustart

Bundesschulsprecherin wünscht sich „sanften Start“
Die grüne Bildungssprecherin Sibylle Hamann wiederum bezeichnete den „in enger Absprache mit dem Koalitionspartner“ ausgearbeiteten Plan als „gut durchdacht, klar, übersichtlich, verantwortungsvoll und behutsam“. Bundesschulsprecherin Jennifer Uzodike nannte die Pläne in einer Aussendung der ÖVP-nahen Schülerunion „wichtig und vernünftig“. Nun gelte es, den Schülern „einen sanften Start in den Schulalltag zu gewährleisten“.

Lehrergewerkschaft: „Gruppen zu groß, Tempo zu hoch“
Heftige Kritik kam von der Lehrergewerkschaft: Die Regierung habe sich dem öffentlichen Druck gebeugt und gehe nun „ein relativ hohes Risiko ein“, so der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG). „Für mich sind die Gruppen zu groß und das Tempo zu hoch.“ Er hoffe, dass sich das nicht in steigenden Infektionszahlen niederschlagen wird. „Ich bezweifle, dass eine Ausdünnung wirklich in dem erhofften Maß gelingt“, gab sich Kimberger skeptisch.

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