Verzicht gefordert

Wegen ESC: „Habe große Sorge um die Sicherheit“

Tirol
03.08.2025 08:00

Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger macht gegen die Austragung des Eurovision Song Contest in Österreich kommendes Jahr mobil, um die sich auch Innsbruck beworben hat. Österreich sollte „freiwillig auf die Durchführung verzichten“, fordert der blaue Politiker. 

Durch Events wie den ESC bestehe die konkrete Gefahr, dass „anti-israelische Stimmung“, Antisemitismus und „linksextremistische Tendenzen“ gefördert werden – die Folge sei ein „massives Sicherheitsproblem.“

Die Bundesregierung sollte deshalb seine Forderung unterstützen, so Abwerzger: „Noch wäre Zeit dafür.“ Er habe „große Sorge um die Sicherheit. Speziell am Austragungsort“, erklärte der FPÖ-Landesparteiobmann in einem Interview mit der APA. Bereits jetzt habe man es vermehrt mit Demonstrationen bedenklicher Art zu tun.

So sei etwa auch bei der zuletzt abgehaltenen „Pride Parade“ in der Tiroler Landeshauptstadt ein „letzter Block“ an „Kommunisten mit Hamas-Fahnen“ aufgetaucht. Es sei „offensichtlich“, dass „bestimmte linke Kreise“, die auch mit dem Song Contest in Verbindung stünden, ein „Antisemitismusproblem“ haben.

Zitat Icon

Ich habe große Sorge um die Sicherheit. Speziell am Austragungsort.

FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger

Bereits die beiden letzten Song-Contest-Veranstaltungen hätten eine „starke anti-israelische Stimmung“ zutage gefördert: „Man ist sogar so weit gegangen zu sagen, dass israelische Sängerinnen vom Bewerb ausgeschlossen werden sollen. Ein absoluter Wahnsinn.“ Auch die „aufgeheizte“ Stimmung gegen die israelische Vertreterin beim heurigen ESC in Basel sei „ganz schlimm“ gewesen.

Vize-Kanzler Andreas Babler (links), Bundeskanzler Christian Stocker (rechts) mit ESC-Sieger JJ
Vize-Kanzler Andreas Babler (links), Bundeskanzler Christian Stocker (rechts) mit ESC-Sieger JJ(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Bilder von Streif-Abfahrt statt „Hamas-Demos“
Abwerzger befürchtet zudem ein beträchtliches „Imageproblem“ im Ausland – gerade auch für den „Tourismus- und Wirtschaftsstandort Tirol“, sollte Innsbruck das Rennen um die Austragung gegen Wien gewinnen und den ORF-Zuschlag erhalten. „Aus Tirol sollen Bilder wie etwa von der Streif-Abfahrt in Kitzbühel in die Welt hinaus gehen. Und nicht von Hamas-Demos in der Innsbrucker Innenstadt.“

Die „Kostenfrage“ sei für ihn in diesem Fall eine nachrangige. Ihm gehe es um die Sicherheit. Hier werde auch der Verfassungsschutz gefordert sein, es brauche ein umfassendes Sicherheitskonzept. Vizekanzler und Kulturminister Babler solle überdies nicht weiter „fatale Signale aussenden“, indem er „Leute mit bedenklichen Sympathien für Gaza und Hamas“ wie die Aktivisten bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele „auch noch zu Gesprächen einlädt.“

„Lasse mich nicht in ein Eck drängen“
Abwerzger, seit dem Jahr 2013 Tiroler FPÖ-Obmann und kurz vor seiner Wiederwahl im Herbst, war zuletzt wegen umstrittener Social-Media-Videos ins Schussfeld der Kritik geraten – Stichwort Video mit „Pappkrone“ einer Fastfood-Kette. Die unterschwellige Anspielung auf rechtsextreme Verschwörungstheorien und das Verbreiten rechter Codes wurden ihm und der Partei vorgeworfen. „Ich lasse mich sicher nicht in ein Eck drängen. Weder vom politischen Gegner noch von einer bestimmten Tageszeitung in Tirol“, so Abwerzger. „Jeder der mich kennt“, wisse natürlich, dass er nie an so etwas „auch nur anstreifen“ würde. Er sehe „nicht ansatzweise“, was an dem „Video per se“ mit der Pappkrone verwerflich sein soll: „Verwerflich ist es, da irgendeinen Konnex zu was anderem herzustellen.“

33 Prozent als Ziel bei Nationalratswahl
Trotz erneuter Oppositionsrolle guter Dinge ist der Landesparteichef, was die Bundespartei betraf: „Die Ausgangsposition für die nächste Nationalratswahl ist sehr gut.“ In ebendiese werde die Partei erneut mit Bundesparteiobmann Herbert Kickl gehen. Um danach die Regierung anzuführen, werde man „ein Wahlergebnis brauchen, das die Sperrminorität bedeutet, also 33 Prozent.“ Er halte ein solches Ergebnis für möglich, so Abwerzger. Er ging eher davon aus, dass die jetzige Dreierkoalition „leider“ nicht so bald auseinanderbrechen werde – „zusammengeschweißt angesichts der sehr schlechten Umfragewerte.

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