Angst vor Betrug

Wenn der Traum vom Eigenheim plötzlich platzt

Tirol
03.08.2025 07:00

Alles nur Fassade? Gefreut, gekauft – aber noch immer kein Übergabetermin nach fünf Jahren. Ein Innsbrucker Pärchen mit dem Traum vom Eigenheim ist mehr als verzweifelt.

Ein Wohnungskauf will gut überlegt sein, schließlich wäre es – für die meisten von uns – die größte Investition des Lebens. Ein junges Innsbrucker Paar entschied sich für diesen großen Schritt und kaufte eine noch im Entstehen befindliche Wohnung in der Landeshauptstadt.

Mit der Aussicht, sobald der Bau abgeschlossen sein würde, dort ein Für-Immer-Zuhause für sich zu finden. Was damals ein Traum war, ist nun im Begriff zu platzen. Denn der Bau ist immer noch nicht fertig.

Moos auf den Wänden.
Moos auf den Wänden.(Bild: zVg)

Was sich in den vergangenen fünf Jahren abgespielt hat, passt, wie man so sagt, auf keine Kuhhaut und auch nur schwer in diesen Artikel. Eine kurze Zusammenfassung sei trotzdem gegeben. Der Weg bis hierhin ist gepflastert mit Anwaltsschreiben, enttäuschten Telefonaten und auch unbefriedigender Stille seitens der Verkäufer. Das betreffende Unternehmen hat auf eine Anfrage der „Krone“ leider nicht reagiert.

Keinerlei offizielle Informationen
Das Bauprojekt ist in der Lönsstraße im Stadtteil Pradl, wann eine Übergabe erfolgen soll, weiß das Käufer-Pärchen bis heute nicht. Manchmal gehen sie daran vorbei, um zu sehen, wie weit der Fortschritt ist – offizielle Infos bekommen sie dazu nicht. Was sie sehen können, schockiert sie: „Endlich sind nun Fenster und Türen eingebaut, die Fassade gemacht, doch wir konnten auch massive Wasserschäden sichten“, geben sie Auskunft. Die Angst: Ist das Bauprojekt nur das, nur Fassade?

Wasser tritt ein
Wasser tritt ein(Bild: zVg)

In der ersten bereits vor dem OGH ausgefochtenen Klage zu Gunsten der Käufer ging es um 35 rechtswidrige Punkte im Bauvertrag. Erst vorgestern gab es erneut ein richterliches Urteil, weil die Beklagte ihre eigenen Wohnungen „vermakelt“ hat. Verwirrende Verflechtungen in der GmbH, eine Geschäftsführerin, die von ihrem Mann abgelöst wurde, während sie makelte, um dann wieder die Geschäftsführung zu übernehmen – und doch war sie immer mit 50 Prozent beteiligt. „Sie haben nie über ihr familiäres Verhältnis aufgeklärt, sondern sich immer nur mit Maklerin (...) und Bauingenieur (...) (Namen der Redaktion bekannt) vorgestellt“, heißt es von den Käufern.

Wohnungen unter Wasser, Wände voller Moos
Und die Misere geht weiter: Die Wohnungen sollen um 20 Zentimeter kürzer als in den Plänen übermittelt gebaut worden sein – und als die Käufer sich nicht mehr länger auf der Nase herumtanzen lassen wollten und klagten, „wurden wir sowohl schriftlich als auch mündlich bedroht, dass sie absichtlich falsch bauen würden“.

Zwischenzeitlich standen mehrere Wohnungen unter Wasser, Wände sind von Moos und Pflanzen überzogen. Reaktionen seitens der Bauträger gibt es schon lange keine mehr. Die Gespräche sind eingestellt – die Käufer warten auf einen Übergabetermin. Sie vermuten Schlimmes, nämlich, dass es sich vielleicht um Insolvenzverschleppung oder gar Betrug handelt ...

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