Das Coronavirus bereitet den Gailtaler Almbauern große Sorgen, da ihre Almen zum Teil in Italien liegen. Die gesperrten Grenzen gelten zwar nicht für weidende Pferde, Kühe und Schafe, jedoch für Bauern.
„Die Viecher dürfen rüber nach Italien, wir aber nicht, weil sämtliche Grenzübertritte wegen dem Virus verboten sind“, schimpft ein verzweifelter Hermagorer Bauer: „Wie sollen wir im Almsommer unsere Tiere betreuen?“ Auch ihre Hütten, die zum Teil jenseits der Grenze liegen, dürfen die Bauern nicht besuchen.
Konkret geht es um die Göriacher, Achomitzer, Feistritzer, Poludnig, Egger und Treßdorfer Alm, deren Weideflächen teils auf italienischem Staatsgebiet liegen. Inzwischen wurde die Verordnung zwar gelockert – Landwirte dürften ihre Tiere im Nachbarland versorgen. Zumutbar ist die Lösung dennoch nicht.
Die Grenze dürften wir nur an den zwei geöffneten Übergängen, sprich Autobahn und Landesstraße bei Thörl-Maglern, übertreten.
Ein Gailtaler Landwirt
Umweg von 60 Kilometern ist Pflicht
„Wenn meine Kuh also auf der italienischen Seite der Egger Alm kälbert, darf ich nicht einfach rübergehen, sondern muss zuerst ins Tal, dann weiter nach Thörl fahren und über Italien hinauf auf die Alm“, schüttelt der Gailtaler den Kopf. Ein Umweg von rund 60 Kilometern – in nur eine Richtung.
Josef Obweger, der Obmann vom Kärntner Almwirtschaftsverein: „Die betroffenen Almbauern brauchen Rechtssicherheit, denn schon im Mai müssen die Landwirte mit den Vorbereitungen wie dem Zäunen für den Almsommer beginnen.“
Auch die Wanderwege in den Karnischen Alpen, die zum Teil in Italien verlaufen, sind momentan tabu.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.