Keine Ruhe eingekehrt

Im blauen Lager brodelt’s: Kommen neue Allianzen?

(Bild: Christof birbaumer)

Stürmische Zeiten haben die Tiroler Blauen hinter sich: Zuerst die Parteiausschlüsse langjähriger Funktionäre und dann der Rauswurf von 400 (!) der 550 Mitglieder im Vorfeld des Stadtparteitags in Innsbruck. Seitdem versuchen der mit Müh' und Not wiedergewählte Stadtparteiobmann Richard Heis und sein Mentor FP-Chef Gerald Hauser den Eindruck zu erwecken, als sei nun alles wieder in Ordnung mit der Partei. Mitnichten. Hinter den Kulissen gärt es.

In Innsbruck stehen 2012 Gemeinderatswahlen, und ein Jahr später Landtagswahlen. Jetzt werden Weichen gestellt. Dass Heis und Hauser nach ihren taktischen Winkelzügen noch das gesamte freiheitliche Potenzial hinter sich vereinen, ist mehr als fraglich. Größte Gefahr droht durch Allianzen der massenhaft Ausgestoßenen, allen voran Landtagsabgeordneter Walter Gatt und Gemeinderat Christian Haager mit Gemeinderat Rudi Federspiel.

Die beiden letzteren arbeiteten schon bisher im Gemeinderat bei diversen Anträgen zusammen. Schätzungen von Insidern gehen davon aus, dass die beiden acht Mandate (von 40) erringen könnten - damit wären sie eine starke Fraktion und könnten bei der Regierungsbildung mitreden.

Ihr Gegner bei der Gemeinderats-Wahl hieße Richard Heis, für dessen Wiederwahl 400 langjährige Innsbrucker FP-Mitglieder rausgeworfen und zum Teil durch völlige Neulinge ersetzt werden mussten - schlechte Voraussetzungen für einen fulminanten Wahlsieg. Die neue Allianz könnte jedoch mit einem Erfolg im Rücken auch FP-Chef Hauser empfindlich schwächen, der ein Jahr später Landtagswahl schlagen soll.

Hier käme Landtagsabgeordneter Walter Gatt ins Spiel: Er hat den in der FP mächtigen Bezirk Innsbruck-Land großteils hinter sich und schon laut über eine Neugründung nachgedacht. Zusammen Haager/Federspiel entstünde so ein Gegengewicht zum Duo Hauser/Heis. Für Spannung am blauen Wähler-Teich ist also garantiert…

von Philipp Neuner, Tiroler Krone