Bikini-Fotos verlangt

Rad-Star: Doping wegen sexueller Belästigung

Sport-Mix
17.03.2020 11:00

Es ist fast die unglaublichste Geschichte, die je eine gedopte Sportlerin sich ausgedacht hatte, wäre da nicht die Story von Ophelie Claude Boxberger, die ohne ihr Wissen, im Schlaf das Dopingmittel von ihrem Coach eingespritzt bekam. Diesmal geht es um Marion Sicot, die 2019 mit EPO erwischt wurde. Laut der Sportlerin hätte sie niemals zum Doping gegriffen, wäre sie nicht von ihrem Trainer belästigt worden.

Anders als die Hürdenläuferin Claude-Boxberger, war Sicot beim belgischen Rad-Team Doltcini-Van-Eyck zu Hause. Im letzten Sommer bei der französischen Meisterschaft wurde sie bei einer Dopingkontrolle erwischt. Auch sie benutzte das Mittel, das die meisten Doper verwenden, EPO. Der soll eine bessere Sauerstoff-Zufuhr im Blut sicherstellen. Sicot stritt zuerst alles ab.

Auch, nachdem ihre B-Probe positiv wurde. Später sprach sie davon, dass bei Frauen sich die Blutkonstellation während der Periode verändert. Daher also die positive Probe.

Ehrlich gegenüber „L‘Equipe“
Zuletzt (letzte Woche) bei der französischen Sporttageszeitung „L’Equipe“ gab sie doch zu, dass sie gedopt hatte. “Ich habe versucht, mich mit Lügen zu schützen, doch eines Tages muss die Wahrheit eh raus, damit du dich besser fühlst, besser schläfst und am nächsten Morgen stolz aufstehst.

Es kam raus: Sicot hatte einfach vom Dasein als Profi-Radlerin genug. Sie hatte keinen sicheren Vertrag bei den Belgiern und ihr Sportdirektor, Marc Bracke, soll sie mit Methoden zum Training gezwungen haben, die alles andere als fair waren: Er wollte jede Woche ein Foto von ihr sehen, von vorne und von hinten, um zu sehen, ob sie ihr Gewicht halten kann. Sonst stelle er sie gar nicht auf, ließ er wissen.

Zeigte Handy
Wie Sicot es dem TV-Sender „Stade 2“ zeigte (auf ihrem Handy), verlangte er Bikini-Fotos von ihr. Sie sei verzweifelt gewesen - sagte sie - deswegen griff sie zu den Dopingmitteln. Denn: Wenn sich ihr status innerhalb des Teams bessert, wird sie es leichter haben, dachte sie.

Ihrem Klub erscheint das nicht ganz glaubhaft: „Monatelang tourte sie weinend durch die Medien und sagte, dass sie nicht gedopt hatte und jetzt gibt sie es zu. Ihre Unschuld ist mit einer nächsten Lüge belegt worden“, schrieb das belgische Rad-Team. Das Team scheint aber auch Probleme zu haben: Mehrere andere Fahrerinnen beklagten sich schon über die sexuellen Avancen des Sportdirektors. 

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(Bild: KMM)



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