"Kein Lebenszeichen"

Villacher könnte zwei Frauen am Gewissen haben

Kärnten
25.07.2010 11:17
Einer der brutalsten Schwerverbrecher Kärntens sitzt in Paraguay in Haft! Der Villacher Sandro H., Muskelprotz mit "Micky Maus"-Stimme, soll nicht "nur" ein deutsches Ehepaar erschossen haben, sondern für das Verschwinden zweier (Ex-)Freundinnen verantwortlich sein. Die Kärntner Kripo möchte in Paraguay ermitteln.

Oberst Christian Martinz vom Landeskriminalamt Kärnten meinte am Montag, dass der Mann möglicherweise für das Verschwinden von zwei Frauen verantwortlich sei. Gegen ihn existiert außerdem ein Haftbefehl, weil er vor etwa eineinhalb Jahren aus dem Gefängnis ausgebrochen ist.

Problem für Polizei: "Haben nichts in der Hand"
Seine damalige Freundin Michaela G. ist seit vier Jahren spurlos verschwunden. Die Polizei mutmaßt, dass der Villacher dafür verantwortlich sein könnte. "Das Problem ist, dass wir absolut nichts in der Hand haben", sagte Martinz.

Bei seiner Flucht nach einem Freigang aus dem Gefängnis vor eineinhalb Jahren ist der Kärntner - wieder mit einer Freundin - nach Südamerika geflüchtet. Auch diese junge Frau ist mittlerweile verschwunden. Martinz: "Laut ihrem Vater gibt es seit Monaten kein einziges Lebenszeichen mehr von ihr."

Verdächtiger betrieb Bordell

Mit gezielten Kopfschüssen soll der Tatverdächtige und gebürtige Villacher (42) am 3. Juli 2010 ein deutsches Ehepaar in Paraguay regelrecht hingerichtet und danach in einem Brunnen "entsorgt" haben – wir berichteten. Tatmotiv dürfte eine große Geldsumme gewesen sein. Während für den Kärntner die Unschuldsvermutung gilt, ist für die Klagenfurterin Christine G., die Mutter von Sandros Ex-Freundin Michaela, klar: "Ich habe immer gewusst, dass er zu einem Mord fähig ist!"

Bereits im Juni 2008 wurde er am Klagenfurter Landesgericht zu 30 Monaten unbedingter Haft verurteilt. Der Mann, er betrieb damals ein Bordell, war von einem Bordellbetreiber beauftragt worden, einen Konkurrenten durch Schüsse und Schläge mit einem Nagelbrett "fertigzumachen". Die Sache flog aber vorzeitig auf, die Auftragstäter wurden verhaftet und vor Gericht gestellt.

"Wir werden jetzt versuchen, über internationale Kontakte zu Informationen zu kommen", sagte Martinz. Natürlich würde man den Verdächtigen gerne befragen, in welcher Form dies geschehen werde, sei aber Sache der Justiz und des Innenministeriums.

Auslieferung nach Österreich unrealistisch
Die Chancen, dass der Villacher nach Österreich ausgeliefert wird, stehen allerdings schlecht. Nicht zuletzt deshalb, weil es gar kein entsprechendes Übereinkommen mit Paraguay gibt. "Aber selbst wenn es das gäbe, würde das Verfahren in Paraguay vorgereiht werden", sagte Außenamtssprecher Peter Launsky-Tieffenthal. Das Amt wartete auch weiter auf die offizielle Bestätigung der Behörden, dass der 42-Jährige tatsächlich festgenommen worden ist. "Wir gehen aber davon aus, dass das stimmt", so Launsky-Tieffenthal.

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