Kampf dem Coronavirus

Abrüsten von Rekruten und Zivildienern gestoppt

Politik
15.03.2020 15:30

Die derzeit dienenden Grundwehr- und Zivildiener werden angesichts der Coronavirus-Krise ihren Dienst länger ausüben müssen als gedacht. Wie die für den Zivildienst zuständige Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (beide ÖVP) am Sonntagnachmittag ankündigten, werden all jene, deren Dienst eigentlich mit Ende März enden sollte, nicht abrüsten können.

Köstinger betonte, dass man vor allem nach ehemaligen Zivildienern aus den Bereichen Rettung und Pflege suche. Bei freiwilliger Meldung gibt es dann auch eine gesetzlich festgelegte Entschädigung, die sich am gegenwärtigen Einkommen bemisst.

Entgelt für Zivildiener wird um 190 Euro erhöht
Jedenfalls verlängert wird der Zivildienst für jene, die demnächst ihre Aufgabe abschließen hätten können. Das Entgelt wird dafür um 190 Euro im Monat erhöht. Zudem prüft Köstinger für Mai ein Vorziehen jener Zivildiener, die im Juni oder Juli begonnen hätten. Ausgenommen werden allerdings Maturanten.

Durch die Verlängerung des Zivildiensts werde man imstande sein, 4500 Personen zu mobilisieren. Dazu kommen eben in erster Linie jene Freiwilligen, die sich ab Montag bei der Zivildienstserviceagentur melden können. Dazu soll eine eigene Website freigeschaltet werden. Sollte das nicht reichen, könnte man auch Zivildiener aus den vergangenen fünf Jahren verpflichten, so Köstinger. Das Potenzial jener, die in den gesuchten Bereichen tätig waren, liegt bei 45.000 jungen Männern.

Tanner will 3200 Soldaten einsetzen
Was das Heer angeht, werden alle Rekruten, die eigentlich im März abrüsten sollten, verlängert. Dazu werden einzelne Teile der Miliz angefordert, jedoch nicht die gesamte. Verteidigungsministerin Tanner geht davon aus, dass insgesamt 3200 Soldaten zum Einsatz kommen werden. Dies sind in erster Linie Grundwehrdiener und Berufssoldaten. Wie viele Kräfte von der Miliz gebraucht werden, werde noch geprüft, sagte die Ressortchefin. Jeder werde vorab informiert. Bis es zum Einsatz komme, werde es dauern.

Beide Ministerinnen ersuchten um das Verständnis der Betroffenen und machten auch klar, dass jene Menschen, die in systemrelevanten Berufen tätig sind, nicht einberufen werden.

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