Die letzten Monate hat sich US-Präsident Donald Trump gewehrt, die Akten zum 2019 verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein freizugeben. Nun folgte ein Kurswechsel: Er sprach sich nun für eine Abstimmung des Repräsentantenhauses darüber aus.
„Die Republikaner im Repräsentantenhaus sollten dafür stimmen, die Epstein-Akten freizugeben, denn wir haben nichts zu verbergen“, schrieb Trump am Sonntag (Ortszeit) auf seiner Onlineplattform Truth Social. Und weiter: Der zuständige Ausschuss des Repräsentantenhauses könne „alles bekommen, worauf er einen gesetzlichen Anspruch hat, das ist mir egal“.
Veröffentlichte E-Mails setzten Trump unter Druck
Hintergrund sind seit Monaten andauernde Forderungen – auch aus Teilen von Trumps Republikanischer Partei und seiner MAGA-Bewegung (Make America Great Again) – alle Akten zum Epstein-Skandal zu veröffentlichen. Trump bestreitet engere Beziehungen zu dem Sexualstraftäter. Jüngst veröffentlichte E-Mails und Dokumente legen allerdings das Gegenteil nahe. So schrieb Epstein in einer E-Mail, Trump habe „von den Mädchen gewusst“. Er habe außerdem „Stunden“ mit dem Missbrauchsopfer Virginia Giuffre verbracht. Darüber hinaus zeigen zahlreiche Videos und Fotos aus früheren Jahren die beiden Millionäre zusammen.
Trumps Posting auf der Plattform Truth Social:
US-Präsident spricht von „Falle“
Der innerparteiliche Streit bei den Republikanern um die Haltung zu den Epstein-Akten hatte sich zuletzt zugespitzt. Am Wochenende brach Trump mit seiner langjährigen Unterstützerin Marjorie Taylor Greene – lange Zeit eines der bekanntesten Gesichter der MAGA-Bewegung – weil sich die Rechtsaußen-Abgeordnete für die Freigabe der Akten starkmacht.
„Einige Mitglieder der Republikanischen Partei werden ausgenutzt, und wir können das nicht zulassen“, schrieb Trump am Sonntag auf Truth Social. Die Epstein-Affäre sei nur eine „Falle“, die Demokraten wollten von dem „großen Erfolg“ seiner Republikaner bei einer Reihe von politischen Themen ablenken.
Bisher wenige Dokumente freigegeben
Der verurteilte Sexualstraftäter Epstein war 2019 tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden, während er auf einen weiteren Prozess wartete. Laut Behörden beging er Suizid. Den Ermittlungen zufolge hatte Epstein über Jahre minderjährige Mädchen und junge Frauen missbraucht und an Prominente weitergereicht. Viele US-Bürger und rechtsgerichtete Influencer mutmaßen, der frühere Finanzinvestor sei ermordet worden, um ihn daran zu hindern, gegen prominente Mittäter auszupacken.
Wird Wahlversprechen nun eingelöst?
Trump hatte im Wahlkampf eine Veröffentlichung aller Ermittlungsakten in Aussicht gestellt. Er ließ nach seiner Vereidigung im Jänner aber nur wenig aussagekräftige Dokumente freigeben. Das Repräsentantenhaus will diese Woche einen parteiübergreifenden Antrag verabschieden, um die Regierung zur Veröffentlichung aller Epstein-Akten zu bringen.
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