Es geht um Milliarden

Sperrzone Italien: Folgen für unsere Wirtschaft

Wirtschaft
10.03.2020 14:01

Italien leidet von allen europäischen Ländern am stärksten unter der Coronavirus-Epidemie - das öffentliche Leben wurde deswegen drastisch eingeschränkt. Die Folgen wird auch Österreichs Wirtschaft zu spüren bekommen, denn Österreich ist mit dem südlichen Nachbarland wirtschaftlich eng verflochten, Italien ist Österreichs zweitwichtigster Handelspartner nach Deutschland.

Nach Angaben der Wirtschaftskammer haben sich Österreichs Lieferungen nach Italien seit Österreichs EU-Beitritt 1995 verdreifacht und die Importe verdoppelt. Der Großteil der Lieferungen geht in den hoch industrialisierten Norden Italiens.

Handelsvolumen im Ausmaß von fast 26 Milliarden Euro
An Österreichs Wareneinfuhren hat Italien mit einem Wert von 10,39 Milliarden Euro einen Anteil von 6,6 Prozent und liegt damit noch vor China (6,2 Prozent) auf Rang zwei. Das wichtigste Importland für Österreich ist Deutschland mit einem Anteil von 35 Prozent. Das Handelsvolumen von Waren und Dienstleistungen mit Italien macht zusammen fast 26 Milliarden Euro aus.

Exportnation Italien
Die Exportnation Italien gehört mit seinen rund 61 Millionen Einwohnern zu den acht größten Volkswirtschaften der Welt und erzielte 2018 einen Handelsbilanzüberschuss von knapp 40 Milliarden Euro. Die Ausfuhren machen ein Viertel der gesamten Wirtschaftsleistung aus, auf den Dienstleistungssektor (Transport, Logistik, Tourismus, Handel) entfallen etwa zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts.

1/3 der österreichischen Importe aus Italien sind Maschinen und Fahrzeuge
Zu den Säulen der italienischen Wirtschaft zählt der Maschinen-und Anlagenbau - ein knappes Drittel der österreichischen Importe aus Italien entfällt auf Maschinen und Fahrzeuge. Italiens Design- und Möbelbranche ist europaweit die Nummer 1 mit 29.000 Unternehmen und einem Umsatz von knapp 5 Milliarden Euro. Seinen Holzbedarf deckt Italien zu einem Fünftel mit Einfuhren aus Österreich.

9,5 Millionen Nächtigungen von Österreichern in Italien
Auch der Fremdenverkehr ist für Italien und Österreich ein wichtiger Wirtschaftszweig. 2018 zählte das italienische Statistikamt 9,5 Millionen Nächtigungen von Österreichern in seinem Land. Hierzulande gab es 2019 laut Statistik Austria rund 2,9 Millionen Nächtigungen von Italienern.

Österreich nimmt 780 Millionen Euro durch Bahnverkehr aus Italien ein
Die Italiener besuchen in Österreich am liebsten Wien und Tirol, gefolgt von Kärnten und Salzburg. Mehr als eine Million der Nächtigungen verzeichnen Hotels mit vier oder fünf Sternen. 1,8 Millionen Nächtigungen entfielen 2019 auf die Sommersaison, 1,2 Millionen auf das Winterhalbjahr. Österreich nahm 2018 rund 780 Millionen Euro durch den Reiseverkehr aus Italien ein.

Österreicher geben 1,5 Milliaren Euro in Österreich aus
Die Österreicher wiederum gaben 1,540 Milliarden Euro in Italien aus. Die österreichischen Urlauber blieben im Schnitt 5,3 Tage im südlichen Nachbarland. Zu den 9,5 Millionen Nächtigungen im Jahr in Italien kommen noch rund drei Millionen Nächtigungen bei Freunden oder Verwandten, die nicht in der offiziellen italienischen Beherbergungsstatistik aufscheinen, aber von der Statistik Austria durch eine Umfrage erhoben werden. Unter den Österreichern sind Mai, Juni, Juli und August die beliebsten Monate für einen Italien-Urlaub. Zwei Drittel fahren mit dem Auto runter, 14 Prozent das Flugzeug und 10 Prozent den Bus.

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