„Wollte nur ritzen“

Judith K. (32) stach mit Buttermesser zweimal zu

(Bild: Pail Sepp)

Die Serie an Tötungsdelikten in der Steiermark nimmt kein Ende! Seit 4. Februar starben drei Frauen durch Männerhand: Zwei Mütter wurden erstochen, eine 34-Jährige erschossen. Nun drehte eine Steirerin (32) in Judenburg völlig durch: Im Alko-Streit attackierte sie ihren langjährigen Freund (37) mit einem Buttermesser. Der Mann war aber nicht sofort tot, sondern ist in seinem Bett langsam verblutet.

Seit vielen Jahren waren Judith K. (32) und der Bosnier Sinisa D. (37) ein Paar. Immer wieder stritten die beiden heftig, oft musste die Polizei einschreiten. Erst vor wenigen Monaten nahmen ihnen die Behörden die Tochter (13) ab. Den lautstarken Disput, der Dienstagnacht einmal mehr folgte, nahmen Nachbarn schon gar nicht mehr ernst. Dass dieser tödlich enden sollte, ahnte da noch niemand.

(Bild: Sepp Pail)

Wieder schlafen gelegt
Sie stritten heftig, beide angeblich wieder einmal schwer betrunken. Warum, ist unklar. Aber die Situation eskalierte: Judith nahm mutmaßlich ein Buttermesser und soll Sinisa einmal in den Kopf und einmal in die rechte Flanke gestochen haben. Tödlich waren diese Stiche zuerst nicht, die beiden legten sich sogar wieder schlafen!

„Wollte ihn nur ritzen“
Mittwochmorgen alarmierte keiner von ihnen die Rettung. Erst als die 32-Jährige am Nachmittag gegen 16.30 Uhr vom Einkaufen zurückkehrte, schlug sie Alarm. Da war ihr Partner aber bereits im Bett verblutet. Gefunden wurde er allerdings am Boden, wo sie vermutlich versucht hatte, ihn zu reanimieren. Nun wird wegen Mordes ermittelt. Sie habe ihn nur ritzen wollen, sagte sie zu den Ermittlern. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Monika Krisper und Eva Stockner, Kronen Zeitung