Kritik von Greenpeace

Ölriese BP will bis 2050 klimaneutral werden

Ausland
12.02.2020 16:27

Der britische Öl- und Gaskonzern BP hat am Mittwoch bekannt gegeben, bis 2050 klimaneutral werden zu wollen. In der Branche gibt es zunehmenden Druck von Aktivisten und großen Investoren, dass die Unternehmen eine bessere Klimabilanz bräuchten. Kritik kam umgehend von der Umweltschutzorganisation Greenpeace: „Die Klimakatastrophe abzuwenden kann nicht warten“, antwortete die NGO beim Kurznachrichtendienst Twitter auf die Ankündigung von BP. 

„Wir müssen BP neu erfinden“, sagte der neue Vorstandsvorsitzende Bernard Looney am Mittwoch. Das weltweite Kohlenstoffbudget sei begrenzt und gehe schnell zur Neige. Es brauche jetzt einen schnellen Übergang zum „Netto-Nullpunkt“. Die Intensität der Kohlenstoffemissionen der Öl- und Gasprodukte soll bis 2050 halbiert werden.

Dies werde sicherlich eine Herausforderung, aber auch eine enorme Chance sein. Für Looney und die Aktionäre sei klar, dass BP sich verändern müsse. Zudem kündigte der Ölriese eine neue Konzernstruktur an, um „leistungsfähiger und wertvoller“ zu werden. BP will auf einem Kapitalmarkttag im September seine Strategie und kurzfristigen Pläne vorlegen.

NGO: Feld anführen und nicht anbohren
Greenpeace äußerte am Mittwoch Zweifel am Vorhaben des britischen Ölkonzerns: „Wenn Sie Ihre Investitionen von 65 Milliarden Euro in neues Öl und Gas einstellen, würde es beweisen, dass Sie das Feld anführen und nicht anbohren“. Die Umweltschutzorganisation erinnerte BP auch daran, dass der Konzern nur drei Prozent seiner Investitionen in erneuerbare Energien stecke und die Ankündigung habe daran „nichts geändert“. 

Auslöser von Umweltkatastrophen
British Petrol (BP) war in der Vergangenheit immer wieder als Verursacher von Umweltkatastrophen in Erscheinung getreten. Nach einer Explosion auf der von BP betriebenen Ölbohrplattform Deepwater Horizon 2010 im Golf von Mexiko traten etwa 800 Millionen Liter Erdöl aus, elf Menschen kamen ums Leben. Der deshalb entstandene Ölteppich hatte eine Ausdehnung von fast 10.000 Quadratkilometern. Forscher gehen davon aus, dass zehntausende Tiere an Land und zu Wasser der Ölpest zum Opfer fielen.

Der Konzern musste damals einen Schadenersatz in der Höhe von 17 Milliarden Euro an die US-Regierung zahlen, der höchste Wert in der Geschichte der Vereinigten Staaten.

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