In zehn Tagen gebaut

Coronavirus-Spital behandelt bereits Patienten

Ausland
03.02.2020 12:07

Im Kampf gegen das Coronavirus hat China in einer atemberaubenden Rekordzeit zwei Notkrankenhäuser in der besonders betroffenen Millionenmetropole Wuhan hochgezogen. Nach zehn Tagen durchgehender Bautätigkeit - es wurde auch nachts gearbeitet - wurde das „Huoshenshan“ (Berg des Vulkan-Gottes) genannte Krankenhaus am Montag eröffnet. Einige der insgesamt Tausend Betten sind Medienberichten zufolge bereits belegt. Am Mittwoch wird das zweite Krankenhaus eröffnet. Oben können Sie den Entstehungsprozess im Zeitraffer sehen.

Dieses trägt den Namen „Leishenshan“ was auf Deutsch Berg des Feuergottes bedeutet. Nach dem chinesischen Volksglauben sollen die Götter des Feuers oder des Vulkans helfen, Krankheiten zu bekämpfen. Die beiden Notspitäler sollen helfen, den akuten Mangel an Krankenbetten zu beheben. In beiden Krankenhäusern werden sich nun mehr als 1000 medizinische Kräfte des Militärs um die eingelieferten Patienten kümmern.

Aufnahmen aus dem Inneren zeigen hermetisch abgeriegelte Krankenzimmer, die zum Teil Gefängniszellen ähneln. Die Türen sind nur von außen zu öffnen. Es gibt kleine Öffnungen, die dem Personal erlauben, in die Zimmer zu sehen bzw. durch die Luken Essen zu reichen (siehe Video unten).

China benötigt „dringend Atemmasken und Schutzanzüge“
Die beiden Spitäler sollen die vollkommen überlasteten Krankenhäuser entlasten. Doch nicht nur Betten und Quarantänestationen werden dringend benötigt. Das chinesische Außenministerium hat einen dringenden Appell an die Weltgemeinschaft gerichtet: „Was China momentan dringend braucht, sind Atemmasken, Schutzanzüge und Schutzbrillen.“ Wie ein Ministeriumsvertreter erklärte, versuchen die Behörden des Landes zusätzliche Masken aus Europa, Japan und den USA zu besorgen. Nach Angaben des Außenministeriums haben zudem schon Länder wie Südkorea, Japan, Kasachstan und Ungarn medizinisches Material gespendet.

In China sind inzwischen mehr als 17.000 Menschen an dem neuen Coronavirus erkrankt. 361 Infizierte starben. Die Zahl der Todesfälle in China durch das neuartige Virus ist nun höher als während der Sars-Epidemie der Jahre 2002 und 2003. An diesem Erreger waren damals in Festlandchina laut der offiziellen Bilanz 349 Menschen gestorben. Insgesamt gab es 774 Tote, unter ihnen fast 300 Einwohner Hongkongs.

Peking kritisiert „Panikmache“ in den USA
Kritik wurde an der Reaktion der USA auf die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus geübt. Anstatt Hilfe anzubieten habe Washington „Panik“ geschürt, sagte Außenamtssprecherin Hua Chunying am Montag in Peking. Sie kritisierte, dass die US-Regierung als erste Reaktion die Mitarbeiter ihres Konsulats in Wuhan abgezogen und dem Botschaftspersonal in Peking die Ausreise freigestellt.

Die USA haben wegen des Coronavirus einen öffentlichen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Ausländern, die sich in den vergangenen zwei Wochen in China aufgehalten haben, wird seit Sonntag die Einreise verboten. Ausnahmen gibt es für enge Familienmitglieder von US-Bürgern und Ausländer mit ständiger Aufenthaltsgenehmigung.

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