Ländertour geplant

Lunacek will mehr Geld für Kunst und Kultur

Politik
16.01.2020 17:10

Zu Silvester hat Ulrike Lunacek von ihrem neuen Aufgabengebiet als Kunst- und Kulturstaatssekretärin erfahren. In einem Interview erklärte die langjährige EU-Parlamentarierin nun: „Ich bin die Erste, die ihr Büro direkt in der Kunst- und Kultursektion hat.“ Sie fordert „natürlich“ ein höheres Budget für Kunst und Kultur und wolle die nächsten Monate nutzen, um alle Bundesländer zu besuchen.

Vizekanzler Werner Kogler wolle sie zwar hin und wieder im Parlament oder bei Veranstaltungen vertreten, aber künftig „nicht aktuelle Europapolitik machen“. Kritik an ihrer mangelnden Erfahrung in ihrem Ressort habe sie auch in ersten Gesprächen mit Kulturschaffenden verschiedentlich gehört, gibt Lunacek im Gespräch mit der APA zu. „Es mag auch ein Vorteil sein, dass ich unvoreingenommen hineingehe.“

Ein Bild von anstehenden Problemen machen
Ihr Ziel ist es, sich über die anstehenden Probleme ein Bild zu machen und Kommunikationsbereitschaft zu leben: „Meine Tür wird offen sein.“ Mit den für Kultur zuständigen Politikern der Landesregierungen wolle sie möglichst bald eine gemeinsame Arbeitsgruppe zur Verbesserung der arbeits- und sozialrechtlichen Absicherung von Kulturschaffenden ins Leben rufen.

Zu ihren Top-Vorhaben gehören auch der Ankauf des Konzentrationslagers Gusen im Jahr der 75-Jahr-Feiern der Zweiten Republik sowie die Einbeziehung von klimaschonenden Aspekten in Bau- und Renovierungsvorhaben im Kulturbereich. Schließlich habe ja auch ein „Konjunkturpaket für Kultur- und Gedenkstätten“ Eingang in das Regierungsprogramm gefunden.

Keine Verteilungskämpfe in der Kulturbranche
Was Lunacek auf jeden Fall vermeiden wolle, seien Verteilungskämpfe in der Kulturbranche. „Diese Idee, dass immer jemand verlieren muss, ist nicht mein Konzept von Politik. Es gibt auch Win-win-Situationen.“ Dass hoffentlich in den kommenden Budgetverhandlungen mit dem einstigen Kulturminister und nunmehrigen Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) herausgeschlagene Kultur-Plus solle vor allem jenen im „Mosaik der vielfältigen Kunst- und Kulturlandschaft“ zugutekommen, die bisher am Rande der Selbstausbeutung arbeiten würden.

Richtung Bundesmuseen, die in eine zusätzliche Holding-Struktur eingebettet werden sollen, beruhigt die neue Staatssekretärin: „Die Autonomie wird nicht angetastet. Es geht dabei vor allem um Gebäudeverwaltung, Ticketing und Kollektivvertragsfähigkeit.“

Dass die Häuser inhaltlich hervorragend arbeiteten, zeige auch die aktuelle Besucherbilanz der Bundesmuseen, die ein Sieben-Prozent-Plus bei der Gesamtbesucherzahl und einen sechsprozentigen Zuwachs bei den Unter-19-Jährigen (bei freiem Eintritt) ausweise.

Von 2009 bis 2017 saß Lunacek für die Grünen im Europäischen Parlament. Von 2014 bis 2017 war sie sogar Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. 

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