Bei einer durch ein Bauvorhaben bedingten Notgrabung hat ein deutsch-ägyptisches Forscherteam im Kairoer Stadtteil Al-Matariya überraschend Feuerungsanlagen einer Brauerei aus dem vierten Jahrtausend vor Christus gefunden. Damit hätten die Wissenschaftler erstmals Einblicke in die Frühgeschichte der späteren Tempelstadt Heliopolis erlangt, teilte die Universität Leipzig mit.
Der Fund der Brauereianlage deute auf die Nahrungsmittelversorgung für eine „außergewöhnlich große Zahl von Menschen hin“, sagte Ägyptologe Dietrich Raue von der Universität Leipzig, der mit Aiman Ashmawy vom Ägyptischen Antikenministerium die Grabungen leitete.
Der Fund aus dem vierten Jahrtausend vor Christus weist laut Raue auf einen „großstädtischen Kontext“ hin - lange bevor Heliopolis zum „zentralen Kultort des ägyptischen Königtums wurde“. In der Anlage sei Getreide für die Gärung in Feuerbecken behandelt worden.
Die Ausgrabungen waren wegen Bauarbeiten im Stadtviertel Al-Matariya notwendig geworden. Dort befand sich vor Tausenden von Jahren die antike Stadt. Erst vergangenes Jahr entdeckten Forscher im selben Stadtteil Kalksteine mit alten Inschriften. Im März 2017 war dort eine riesige Statue von Pharao Psamtik I. gefunden worden.
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