Keine Preise angeführt
Peru verbietet Lokal eigene „Frauen-Speisekarten“
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht: Ein bekanntes Restaurant in der peruanischen Hauptstadt Lima bekam eine saftige Geldstrafe aufgebrummt, weil es eigene Speisekarten für Frauen hatte. Damen in Begleitung eines Mannes bekamen das Menü ohne die Preise, die im höheren Segment angesiedelt sind, präsentiert. Das Lokal rechtfertigte die Vorgangsweise damit, dass man Damen einen „romantischen Abend“ ermöglichen wollte, ohne dass sie sich den Kopf über die Kosten zerbrechen müssten.
Paare bekamen im La Rosa Nautica eine goldene Speisekarte - doch nur in den blauen Speisekarten der Männer waren auch die Preise angeführt. Diese Praxis des gehobenen Lokals empfanden einige Menschen als sexistisch und diskriminierend und legten bereits im Vorjahr Beschwerde ein. Das Restaurant wurde schließlich vom Nationalen Institut für die Verteidigung des freien Wettbewerbs zu einer Geldstrafe von umgerechnet 55.500 Euro verdonnert.
„Diese kleinen Dinge wirken harmlos“, erklärt Liliana Cerron von der zuständigen Behörde die hohe Strafe. „Aber am Ende sind diese Dinge die Basis eines chauvinistischen Konstrukts, das die Unterschiede zwischen Mann und Frau verstärkt.“ Das Restaurant muss nun einheitliche Speisekarten verteilen - außerdem bekommt das Personal Schulungen, um Diskriminierungen zu vermeiden.
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