„Bin verantwortlich“

Kronprinz zu Khashoggi-Mord: „Abscheuliche Tat“

Ausland
30.09.2019 11:18

Die brutale Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi schockierte die ganze Welt: Nun hat der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman - zumindest indirekt - die Verantwortung für das brutale Verbrechen übernommen. Den Vorwurf, den Mord in Auftrag gegeben zu haben, bestreitet er zwar weiterhin - als Anführer des Königreichs sei er allerdings verantwortlich, meinte er.

Mit seiner Aussage in einem Interview mit dem US-Sender CBS zeigte sich Bin Salman einsichtig, was seine Rolle in des Mordfall an dem Journalisten betrifft. „Das abscheuliche Verbrechen war ein Fehler“, so der Kronprinz. Besonders, „weil es von saudi-arabischen Beamten durchgeführt wurde“. Er übernehme „volle Verantwortung“. Doch als Auftraggeber habe er bei der Tat nicht fungiert, so wie das US-Medien behauptet hatten. Journalisten sehe er nicht als Bedrohung für sein Land, behauptete er. In Anbetracht dessen, dass Saudi-Arabien - was die Pressefreiheit betrifft - nur einen der letzten Plätze weltweit erreicht, kann diese Aussage jedoch angezweifelt werden.

Bin Salman: „Ölpreise werden unvorstellbar steigen“
Im Interview warnte er außerdem die internationale Gemeinschaft vor einer weiteren Eskalation im Konflikt mit dem Iran. „Wenn die Welt keine starken und entschlossenen Maßnahmen ergreift, um den Iran abzuschrecken, dann werden wir weitere Eskalationen sehen, die die Interessen der Welt bedrohen werden“, so der Kronprinz.
„Die Ölversorgung wird unterbrochen und die Ölpreise werden auf unvorstellbar hohe Zahlen steigen, die wir in unserem Leben noch nicht gesehen haben“, zeichnete der saudische Kronprinz in dem am Sonntag ausgestrahlten Interview eine düstere Prognose.

Mitte September hatten mehrere Raketen und Drohnen zwei der wichtigsten Ölanlagen im Osten Saudi-Arabiens getroffen. In der Folge brach die saudische Ölproduktion drastisch ein, die Ölpreise schossen auf dem Weltmarkt in die Höhe. Frankreich, Deutschland und Großbritannien waren vergangene Woche der US-Einschätzung gefolgt, dass Teheran für die Attacke Verantwortung trage. Ursprünglich hatten sich die vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen im Jemen zu dem Angriff bekannt, was von den USA jedoch als falsches Bekenntnis gewertet wurde. Teheran jedoch weist die Vorwürfe zurück. 

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