20.08.2019 06:00 |

Wer darf überprüfen?

Justiz und Polizei: Streit um Straches Handy

Abertausende SMS, E-Mails und WhatsApp-Messages - das sichergestellte Handy des passionierten Nachrichtenschreibers Heinz-Christian Strache ist ein Eldorado für Ermittler. Wer genau aber Einblick in die sensiblen Handydaten des Ex-FPÖ-Chefs bekommen soll, darüber zankten sich Justiz und Polizei eine Woche lang.

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Eine Woche ist es nun her, seit das Mobiltelefon von Heinz-Christian Strache im Zuge einer Hausdurchsuchung beschlagnahmt wurde. Ermittler erwarten sich, dass die Handydaten Aufschluss über den Postenschacher-Vorwurf bei den Casinos beziehungsweise Deals zwischen der FPÖ und Novomatic geben. Wer diese aber auswerten soll, darüber zankten sich Justiz und Polizei eine Woche lang.

Beamte mit ÖVP-Nähe im BKA
Der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wäre es am liebsten, hauseigene Experten würden die Daten auswerten - und nicht Beamte des Bundeskriminalamts (BKA), die eigentlich dafür zuständig wären. Grund dafür ist, dass in der im BKA eingerichteten „Soko Ibiza“ Beamte mit ÖVP-Nähe befangen sein und deshalb brisante Inhalte an die Öffentlichkeit spielen könnten. Diese wiederum lassen sich das nicht gefallen. Am Montag kam es zu einer Aussprache zwischen Vertretern der WKStA, des BKA und der Oberstaatsanwaltschaft Wien.

FPÖ fürchtet „politisch motivierte Datenstöberei"
Schließlich konnte man sich darauf einigen, dass das BKA die Handydaten in Abstimmung mit der WKStA auswertet. Heftige Kritik daran kam prompt von der FPÖ. Man fürchte eine „politisch motivierte Datenstöberei“, urgierte Sicherheitssprecher Hans-Jörg Jenewein.

Sandra Schieder, Kronen Zeitung

 krone.at
krone.at
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).