Trotz isolierter Lage

Tonnenweise Plastikmüll bedroht Galapagos-Inseln

Wissenschaft
23.03.2019 12:16

Aufgrund ihrer isolierten Lage - etwa 1000 Kilometer westlich der Küste von Ecuador - könnte man eigentlich annehmen, dass die Galapagos-Insel Isabela ein unberührtes Naturparadies ist. Doch das knapp 4600 Quadratkilometer große Eiland ist, wie viele Gegenden der Welt, von Plastikmüll bedroht. Freiwillige sammeln den Müll ein, um das einzigartige Ökosystem zu schützen.

Die Meeresströme spülen Tonnen von Plastik an die Strände der Insel und damit in die Mägen der Tiere, die hier leben. „Wir werfen so viel Abfall ins Meer, dass er Küsten erreicht, die nicht einmal bewohnt sind, aber wo es bereits Abfall gibt. Es ist sehr traurig, tote Tiere zu sehen und Vogelnester, die aus Müll gebaut sind“, beklagt Sharlyn Zuniga, eine der vielen Freiwilligen, die helfen, das angeschwemmte Plastik so geht es geht zu beseitigen.

Abfälle kommen vor allem aus China und Peru
Das Plastik auf Isabela, die die weitaus größte der Galapagos-Inseln ist, kommt von überall auf der Welt. Am meisten würden sie Abfälle aus China und Peru finden, sagen die Aktivisten.

Die große Gefahr: Mit der Zeit verwandeln sich der Plastikmüll in Mikropartikel (Bild unten). Eine große Bedrohung für Leguane, Schildkröten, Fische und Vögel, die es sonst nirgendwo sonst auf der Welt gibt.

Plastiksackerl von Galapagos-Inseln verbannt
„Wir müssen mehr tun, als nur Abfälle sammeln. Es muss einen Appell geben, um die Menschen zu sensibilisieren, keinen Müll mehr ins Meer zu werfen“, sagt Jorge Carrion (Bild unten), der Leiter des Galapagos-Nationalparks. Einen wichtigen Schritt hat man bereits gemacht: Im November 2014 hat Ecuador aus Umweltschutzgründen Sackerl und Becher aus Plastik von seinen Galapagos-Inseln verbannt. Diese sind die erste Provinz des südamerikanischen Landes, in der die Nutzung dieser Artikel verboten ist.

Die verheerenden Auswirkungen von Plastikmüll in unsere Ozeane ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Fische werden vergiftet, kleinste Teile (Mikroplastik) gelangen über Lebensmittel sogar in die Körper von Menschen. Und die Tendenz ist katastrophal: Im Jahr 2050 soll bereits mehr Kunststoff als Fische in den Meeren schwimmen.

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