Die milden Temperaturen der vergangenen Tage haben einen unguten Nebeneffekt in Wien: Vor dem Floridsdorfer Bahnhof hat das Komatrinken unter freiem Himmel wieder Saison. Zum Unmut der Passanten und Tausender Öffi-Benutzer, die täglich über den Jonas-Platz zur U-Bahn, Schnellbahn oder Straßenbahn gehen müssen.
Die leeren Hülsen kullern auf dem Boden herum, die Sitzbänke sind voll mit Menschen im Halbdelirium. Stänkereien und Belästigungen inklusive. Alles wie gehabt, möchte man meinen. Aber jetzt ist nicht Sommer. Jetzt gibt es die Probleme schon fast das ganze Jahr über. „Warum müssen sich das arbeitende Menschen gefallen lassen? Wir müssen hier jeden Tag vorbei zur U-Bahn“, wettern „Krone“-Leser. Wie berichtet, fordert der Bezirk ein Alkoholverbot auf dem Jonas-Platz und in einigen umliegenden Gassen und Grünbereichen.
Gültigkeitszone bereits festgelegt
Das Bezirksparlament hat die Gültigkeitszone bereits mit großer Mehrheit festgelegt und dem Magistrat übermittelt. Allein die Umsetzung fehlt. Wie am Praterstern muss der Bürgermeister mit einer Verordnung den Alkohol-Bann in Kraft setzten. Doch worauf wartet Michael Ludwig? Wann stoppt er diesen Irrsinn endlich?
Fix ist noch nichts
Ludwig lässt sich aber noch Zeit. „Bis Ende April, Anfang Mai“, erklärt sein Sprecher. Dann sollen die Erfahrungen vom Praterstern (ein Jahr Verbotszone) ausgewertet sein. Heißt: Fix ist noch nichts.
Zudem müsse es wohl auch Begleitmaßnahmen (Sozialarbeiter, Umbauten) geben, so der Ludwig-Sprecher. Wer Anrainer am Praterstern oder die Polizei fragt, für den ist das Ergebnis längst klar: Das Alkoholverbot ist positiv und wirkt!
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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