Venezuela-Krise

Ultimatum an USA: Ein Teil der Diplomaten zieht ab

Ausland
25.01.2019 18:21

Der Machtkampf in Venezuela hat zu einer offenen Konfrontation zwischen der Regierung in Caracas und den USA geführt. Der venezolanische Staatschef Nicolas Maduro, den die USA nicht mehr als legitimes Staatsoberhaupt sehen, hat alle US-Diplomaten aufgefordert, bis Sonntag das Land zu verlassen. Zwar betonte US-Außenminister Mike Pompeo in einer ersten Reaktion, dass man der Anweisung eines entmachteten Präsidenten nicht Folge leisten werde, doch nun soll trotzdem ein Teil der US-Diplomaten aus dem südamerikanischen Land abgezogen werden.

Die US-Botschaft in Caracas bleibe aber weiterhin geöffnet, hieß es aus dem US-Außenministerium. Die Vertretung empfahl US-Bürgern in Venezuela jedoch, eine Ausreise „dringend in Betracht zu ziehen“, solange es noch Linienflüge gebe. Wer sich zum Bleiben entscheide, solle ausreichende Vorräte anlegen. Notfallhilfe für US-Bürger sei nur noch eingeschränkt möglich. Das venezolanische diplomatische Personal wird die Vereinigten Staaten am Wochenende verlassen, wie Maduro am Donnerstag mitteilte.

Die US-Botschaft in Caracas (Bild: APA/AFP/Federico PARRA)
Die US-Botschaft in Caracas

Russland und China warnen USA vor Intervention
Die USA, Kanada, die EU und mehrere südamerikanische Staaten haben sich bereits auf die Seite des Oppositionsführers Juan Guaido gestellt, der sich am Mittwoch am Rande der Proteste gegen Maduro zum Präsidenten erklärt hatte. Russland, China, Kuba, Mexiko und die Türkei hingegen bekundeten ihre Unterstützung für Maduro. Russlands Präsident Wladimir Putin sagte seinem venezolanischen Amtskollegen in einem Telefonat seine Unterstützung zu. Er warnte ebenso wie Venezuelas Verbündeter China vor einer ausländischen Intervention in Venezuela. Zudem sollen russische Spezialkräfte auch nach Venezuela geflogen worden sein, um die Sicherheit Maduros sicherzustellen.

Juan Guaido, die Hoffnung der unterdrückten venezolanischen Opposition, bei seiner Selbstermächtigung zum Präsidenten (Bild: APA/AFP/FEDERICO PARRA)
Juan Guaido, die Hoffnung der unterdrückten venezolanischen Opposition, bei seiner Selbstermächtigung zum Präsidenten

Bereits 26 Tote bei Demonstrationen
Bei Zusammenstößen von Demonstranten und den Sicherheitskräften wurden laut der Nichtregierungsorganisation Beobachtungsstelle für soziale Konflikte seit Wochenbeginn 26 Menschen getötet. Die jüngste Protestwelle hat sich nach einem gescheiterten Putsch von 27 Soldaten aufgebaut. Maduro hatte am 10. Jänner offiziell seine zweite Amtszeit angetreten. Der größte Teil der Opposition hatte die Präsidentschaftswahl vom Mai 2018 aber boykottiert und erkennt das Ergebnis ebenso wenig an wie die EU, die USA und zahlreiche lateinamerikanische Länder.

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