Investor bekannt?

Jänner-Gage wird erst im Juni bezahlt – Spieler sagen Ja

Kärnten
11.02.2010 14:14
Austria Kärnten-Präsident Mario Canori darf durchatmen. Die Spieler und Mitarbeiter haben am Mittwoch dem Vorschlag zugestimmt, dass die nicht überwiesenen Jänner-Gagen nun erst im Juni bezahlt werden sollen. "Sie waren mit dem letzten Platz selbst schuld am Finanzloch von 800.000 Euro", sagt Canori, "werden jetzt im Frühjahr alles tun, damit das Geld wieder reinkommt."

Die Jänner-Gagen machen rund 300.000 Euro aus, gut geht es dem Klub nach der  Entscheidung noch immer nicht. "Die Vernunft hat aber gesiegt", sagt Canori. "Durch die schlechten Leistungen konnten wir weniger Tickets verkaufen, Sponsoren fielen aus."

Jetzt sollen die Spieler die Suppe selbst auslöffeln. "Wir wollen die Jänner-Gagen im Juni bezahlen", sagt Canori. Wohlgemerkt das Wort wollen. Fix ist nichts. Der Klub wartet außerdem noch auf die versprochenen Fördergelder.

Trainer Prelogar: "Wir haben Hoffnung"
Trainer Joze Prelogar und Schlussmann Andreas Schranz üben sich trotz ausgebliebener Jänner-Gehälter dennoch in Optimismus. "Wir sind in einer schwierigen Situation, aber wir haben Hoffnung", sagte Prelogar. Der Slowene ist von der sportlichen Leistungsfähigkeit seines Teams überzeugt: "Den LASK und Kapfenberg können wir noch einholen." Dazu bedarf es freilich außerordentlicher Leistungen, muss sich die im Winter abgespeckte Mannschaft in einen Rausch spielen.

Zahlreiche Abgänge
Der Personalstand in Klagenfurt ist gefallen, Martin Hiden, Stefan Bürgler, Modou Jagne, Marc Sand, Andre Schembri und Christian Prawda will man sich nicht mehr leisten. Mit Prelogars Landsmann Luka Elsner (er ist ein großer Hoffnungsträger in der Verteidigung von Austria Kärnten), dem kroatischen Stürmer Goran Aleksic und dem Österreicher Admir Medjedovic ist lediglich ein Trio zum Verein gestoßen.

Schranz: "Für die Fische gespielt"
Prelogar gibt zu: Die finanzielle Situation des Clubs sei "natürlich ein Problem. Aber du musst auch zu hundert Prozent motiviert sein, wenn das Geld später kommt". Torhüter Andreas Schranz sieht das ähnlich - noch zumindest. "Wenn ich mich entscheide, zu spielen, dann muss ich alles geben", sagte der 30-Jährige. Schranz ist freilich ein gebranntes Kind, erlebte den ersten Zwangsausgleich des GAK aus nächster Nähe. "Damals haben wir vier, fünf Monate für die Fische gespielt", sagte er. Noch sei die Situation in Kärnten aber noch völlig nicht mit jener der "Roten Teufel" vergleichbar. "Wenn es so ist wie beim GAK, dann muss man sich etwas überlegen."

Möglicher Investor heißt Michael Kömel
Am kommenden Dienstag gibt es den Termin der deutschen Investorengruppe bei Landeshauptmann Gerhard Dörfler, da wird über die Infrastrukturkosten von einer Million Euro verhandelt. Der   Investor soll der 56-jährigen Michael Kölmel sein. Er gründete einst den Filmverleih Kinowelt, versuchte seit 1998 über eine GmbH tief gesunkene Traditionsvereine zu übernehmen, mit deren Rückkehr zum Erfolg zu verdienen. Die Strategie ging aber selten auf.

Die Firma ging in die Insolvenz, die Klubs gerieten in eine noch viel prekärere Situation. Zuletzt vermietete Kölmel Red Bull-Chef Didi Mateschitz das Leipziger Stadion, dessen Marketingrechte er hält, für dessen deutschen Klub. Kölmels sportlicher "Berater" ist der deutsche Weltmeister von 1990, Stefan Reuter, zuletzt Sportchef bei Zweitligist 1860 München.

von Christian Tragner und Peter Linden ("Kronen Zeitung") und kaerntnerkrone.at

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