Vermutlich im Auftrag Chinas haben Hacker einer Zeitung zufolge jahrelang das Kommunikationsnetz der EU-Diplomaten angezapft und Depeschen unter anderem zu US-Präsident Donald Trump und dem iranischen Atomprogramm heruntergeladen.
Die „New York Times“ berichtete am Dienstag, die Sicherheitsfirma Area 1 habe die Attacke entdeckt und der Zeitung mehr als 1100 Depeschen zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen gehe davon aus, dass die Hacker für die chinesische Volksbefreiungsarmee arbeiteten. Die Depeschen enthielten Zusammenfassungen von Gesprächen mit den Staats- und Regierungschefs von Saudi-Arabien, Israel und anderen Ländern, die innerhalb der EU verbreitet worden seien.
In einem der Depeschen beschrieben EU-Diplomaten ein Treffen Trumps mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Helsinki als „erfolgreich (zumindest für Putin)“, berichtete die Zeitung. Eine weitere Depesche enthalte die umfassende Analyse eines Gesprächs zwischen EU-Vertretern und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, der mit den Worten zitiert werde, Trumps Schikanen gegenüber Peking glichen einem Freestyle-Boxkampf ohne jegliche Regeln.
In einem dritten Kabel empfehle Caroline Vicini, die stellvertretende Leiterin der EU-Mission in Washington, die „USA als unseren wichtigsten Partner“ zu beschreiben, auch wenn die EU mit der US-Regierung bei anderen Themen wie dem Klimawandel und dem Atomabkommen mit dem Iran geteilter Meinung sei. Die Hacker seien auch in die Netze der Vereinten Nationen sowie von Außen- und Finanzministerien weltweit eingedrungen.
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