"Sicher Wohnen"

Haus vermasselt Einbrechern und Vandalen die Tour

Wien
13.01.2010 14:33
"Sicher Wohnen" statt schöner Wohnen - in Wien hat der Bauträger Gewog ein Wohnhaus errichtet, das dem gesteigerten Sicherheitsbedürfnis der Mieter Rechnung trägt. Zahlreiche bauliche Maßnahmen sollen Vandalen und Einbrechern das Leben schwermachen. Das Haus in Rudolfsheim-Fünfhaus wurde gemeinsam mit dem Kriminalpolizeilichen Beratungsdienst geplant.

Schon allein die Konzeption des Gebäudes soll das subjektive Sicherheitsgefühl erhöhen: Geplant wurden übersichtliche Verkehrswege, eine Garage ohne Angsträume, helle Stiegenhäuser und beleuchtete Eingänge. Erdgeschoßwohnungen gibt es nicht. Zudem wurden Postkästen installiert, die ohne Betreten des Hauses befüllt werden können. Auch die Gegensprechanlage wurde vandalensicher konstruiert. Die Wohnungstüren sind Sicherheitstüren der Widerstandsklasse 3.

Gute Hausgemeinschaft "bringt objektiv mehr Schutz"
Zudem setzen die Erbauer auf den Kontakt der Mieter untereinander: "Denn eine gute Hausgemeinschaft, in der die Mieterinnen und Mieter aufeinander schauen, steigert nicht nur das subjektive Sicherheitsgefühl, sondern bringt auch objektiv mehr Schutz", betonte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SP) bei der Präsentation des Hauses. Das Projekt "Sicher Wohnen" verfügt unter anderem über einen Gemeinschaftsgarten.

Kritik an den städtischen Maßnahmen in Sachen Wohnsicherheit kam am Mittwoch vom nicht amtsführenden ÖVP-Stadtrat Norbert Walter. Wien gehe "bestenfalls Babyschritte", befand er. Als Vorbild lobte er Niederösterreich. Dort werde unter anderem auch der Einbau von Alarmanlagen gefördert.

"ÖVP vergleicht Äpfel mit Rosinen"
Die SP wies hingegen die Kritik Walters zurück. Walter vergleiche Äpfel mit Rosinen: "Der Vergleich von urbanem Wohnumfeld mit ländlichen Strukturen ist mehr als hinkend", befand SP-Wohnbausprecher Kurt Stürzenbecher. Walter hatte unter anderem die Förderung von Alarmanlagen nach niederösterreichischem Vorbild gefordert.

Stürzenbecher verwies darauf, dass die Stadt den nachträglichen Einbau von Sicherheitstüren unterstütze und dafür zusätzlich 4 Millionen Euro bereitgestellt habe: "Darüber hinaus werden etwa durch die Ordnungsberater in den Gemeindebauten zahlreiche Maßnahmen für die Sicherheit und das Zusammenleben in der Stadt gesetzt."

Wenn Stadtrat Walter wirklich etwas für die Sicherheit der Wienerinnen und Wiener tun wolle, dann solle er mit seiner Parteifreundin Innenministerin Maria Fekter reden, dass Wien die von der Stadtregierung seit langem geforderten 1.000 zusätzlichen Polizisten bekomme.

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