Keine Starterlaubnis

Rettungs-Heli am Boden – Bürokratie erzwingt Umrüstung

Oberösterreich
31.12.2009 09:43
Der private Rettungsheli "Airmed 2" in Scharnstein bei Gmunden hat erneut für Aufregung gesorgt: Nach einem Startverbot im Juni muss jetzt die Flotte umgerüstet werden. Der groteske Hintergrund: Die Flieger entsprechen zwar den EU-Richtlinien, nicht aber heimischen Bestimmungen.

Erst in zwei Jahren dürfen sie wieder eingesetzt werden – wenn die EU-Gesetze auch bei uns gelten. Im Juni dieses Jahres war die Retter-Crew, wie berichtet, bereits zum Däumchendrehen verdonnert.

Der Grund: Der Eigentümer Primar Günther Schamp aus Oberpullendorf musste lange auf eine Genehmigung warten. Nach dem "Alarmierungs-Boykott" startete der Rettungsheli zum Höhenflug.

Startverbot
Der jetzt erneut gestoppt wurde. Ab 1. Jänner dürfen die BO-105-Maschinen nicht mehr in die Luft gehen. Was die Betreiber verwundert und ärgert: "Unsere Maschinen entsprechen zwar den EU-Vorschriften, aber nicht mehr den österreichischen. Deshalb haben wir zwei neue aus Deutschland geholt", so Bernhard Rauter von der Airmed-Geschäftsführung.

Das Groteske dabei: Falls 2012 die EU-Regeln auch bei uns gelten, könnten die "Airmeds" wieder in die Luft gehen. 

Realitätsferne Anforderung
Beim Hickhack um die unterschiedlichen Richtlinien geht es vor allem um den etwaigen Ausfall eines Triebwerkes in einer bestimmten Höhe oder einer daraus notwendig werdenden Außenlandung.

Man muss in jeder Fluglage quasi weiterfliegen können. In der Realität kämen derartige Probleme aber kaum vor.

von Johannes Nöbauer, "OÖ-Krone"

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