Logopädie

Sprechen ohne Handicap

Gesund
06.10.2018 06:00

Die „Sprecherziehung“ (wörtlich für Logopädie) behebt Redestörungen, aber auch Probleme beim Hören, Schlucken oder Atmen. Sie hilft sehr oft Kindern, aber auch Menschen aller Altersstufen, kommunizieren zu können.

Locker kommunizieren zu können, ist bedeutend für das ganze Leben. Deshalb betreuen Logopäden nicht nur Kinder, sondern alle Menschen, die Schwierigkeiten damit haben. Besonders aber sollte dem Nachwuchs spielerisch beigebracht werden, Sprache zu nutzen. Bei vielen Problemen ist es nämlich möglich, bereits im Kindesalter mit „Sprecherziehung“  - so die wörtliche Übersetzung vom griechischen Logopädie - einzugreifen.

Kommunikation beginnt bereits vor dem ersten Wort, deshalb sollten Eltern schon ihr Baby dabei unterstützen: Reden Sie ab dem ersten Tag viel mit Ihrem Sprössling. Es versteht den Wortlaut natürlich noch nicht, bekommt jedoch die Sprachmelodie mit. Hilfreich ist außerdem, dass Eltern automatisch mit höherer Tonlage sprechen. Schneiden Sie zwischendurch Grimassen, zeigen Sie die Zunge und blasen Sie die Wangen auf. So nehmen die Kleinen die Mimik und Gestik besser wahr. Um die Gesichtsmuskeln anzuregen, immer wieder zwischendurch Babys Wangen und Lippen kitzeln.

Den Sprössling zum Krabbeln ermuntern
Sehen Sie ein Tier, machen Sie seinen Laut nach und erklären Sie: „Das ist ein Hund, der macht ,wau-wau‘.“ Sprache und Bewegung gehören übrigens zusammen. Man weiß, dass Sprösslinge, die nie oder nur wenig gekrabbelt sind, öfter eine Sprachstörung aufweisen als fleißige Krabbler. Deshalb tun Sie gut daran, Ihr ebenfalls schon etwas älteres Kleinkind dazu zu animieren. Auch die Geschicklichkeit der Hände gehören zu einer positiven Sprachentwicklung, da man einiges schlichtweg „begreifen“ muss. Dann haben es die Kids später einfacher mit dem Schreiben.

Schon dem Baby sollte man Bücher vorlesen
Lesen Sie dem Kind von Anfang an viel vor! Gemeinsam Bilderbücher anzusehen, macht schon früh Freude. Sollte der Sprössling einen Satz falsch aussprechen, wiederholen Sie diesen richtig.  Durch Fernsehen oder Computerspielen lernt man übrigens keine Sprache. Für die Entwicklung den permanenten Einsatz des Schnullers bitte ebenso überdenken. Mit dem achten Lebensmonat am besten abgewöhnen.

Wie erkennen Eltern, wann eine Therapie notwendig ist? Wenn ein Baby zu lallen aufhört oder auf Geräusche nicht reagiert, bestimmte Laute falsch oder gar nicht gebildet werden oder sich die Sprache plötzlich verschlechtert.  Bei Stimm- und Schluckstörungen oder wenn die Lippen stets geöffnet sind oder die Zunge an die Zähne stößt. Vorsicht ist ebenfalls geboten, kann ein Kind von 18 Monaten keine 50 Begriffe (müssen nicht korrekt ausgesprochen werden). Anhaltendes Stottern (mit drei Jahren ist so eine Phase aber normal) oder Verdacht auf Legasthenie sollten ebenfalls zum Logopäden führen.

Auch Erwachsene profitieren mitunter
Ältere Menschen mit neurologischen Beeinträchtigungen (z. B. Parkinson), bei Gesichts- und Muskellähmungen, nach Kehlkopfentfernungen, bei Atemproblemen oder Gehörlosigkeit ziehen Nutzen aus einer Therapie. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach den Beschwerden und kann von einer einzigen Einheit bis hin zu mehreren Jahren dauern. Zumeist wird alleine therapiert, manchmal auch in Gruppensitzungen.

Eva Greil-Schähs, Kronen Zeitung

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