Eine Studie der Universität Wien zeigt: Eltern sorgen sich langfristig stärker um Natur und Klima als kinderfreie Menschen. Zudem: Umweltkatastrophen beeinflussen den Zeitpunkt des Kinderwunsches.
Immer mehr junge Menschen überlegen, ob Kinder in Zeiten der Klimakrise noch verantwortbar sind. Babys brauchen zahlreiche Windeln, wegen der Wachstumsschübe regelmäßig neue Kleidung, die bei umweltschädlichen Billig-Ketten am günstigsten ist. Es scheint so, dass Eltern ihr persönliches Familienglück wichtiger ist als die Zukunft unseres Planeten.
Vierzig Jahre Daten unterstützen Studie
Eine neue Studie der Uni Wien stellt diese Ansicht nun auf Grundlage von Daten aus vier Jahrzehnten infrage. Demnach sorgen sich Menschen mit Kindern stärker um unsere Erde. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Elternschaft vor einem altersbedingten Rückgang des Umweltbewusstseins schützt“, erklärt Studienleiter Erich Striessnig vom Institut für Demografie der Universität Wien und Mitglied im interdisziplinären Forschungsverbund Umwelt und Klima (ECH). „Während das Umweltbewusstsein bei kinderfreien Personen mit zunehmendem Alter allgemein eher abnimmt, bleibt es bei Eltern vergleichsweise stabil“, so der Wissenschafter.
Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Elternschaft vor einem altersbedingten Rückgang des Umweltbewusstseins schützt.

Demograf Erich Striessnig, Universität Wien
Bild: Mario Baumgartner
Umweltkatastrophen beeinflussen Kinderwunsch
Besonders interessant: Menschen, die in ihrer Jugend Umweltkatastrophen, wie Tschernobyl erlebt haben und dadurch geprägt wurden, bekamen tendenziell später oder gar keine Kinder. Umweltbewusstsein scheint also auch das Timing der Elternschaft zu beeinflussen. Was die aktuelle Studie nicht bestätigen kann, dass klimabezogene Zukunftsängste zu einem Rückgang der Kinderzahlen führen.
Gleichzeitig betont das Forschungsteam die Notwendigkeit weiterer Studien: „Wir wissen noch nicht, ob umweltbewusste Eltern tatsächlich umweltbewusste Kinder haben und ob sich Einstellungen auch in konkretem Verhalten niederschlagen“, so Striessnig.
Fakt ist: Es wird unseren Nachwuchs brauchen, der sich um unseren Planeten sorgt, damit weitere Generationen auf der Erde gut leben können.

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