Erst Ausschlag, jetzt Algenteppich: Am Badesee Burg (Burgenland) mehren sich Beschwerden über juckende Hautreaktionen und eine dicke Algenschicht im Uferbereich. Während die Gemeinde beruhigt, schlagen Seehausbesitzer Alarm.
Statt unbeschwertem Badevergnügen erleben viele Gäste am Burger Stausee derzeit eine unangenehme Überraschung: Juckreiz, Hautausschlag, Pusteln – bei manchen so stark, dass sogar ein Besuch im Krankenhaus notwendig war. Verantwortlich dafür sind vermutlich Zerkarien. „Ich hab mich nur kurz abgekühlt und am nächsten Tag war ich voller roter Punkte“, erzählt ein Badegast.
Zerkarien lieben warmes Wasser
Die mikroskopisch kleinen Larven treten bei hohen Wassertemperaturen vermehrt auf. Auch Wasservögel, insbesondere größere Entenpopulationen, begünstigen ihre Verbreitung. Die Gemeinde beruhigt jedoch: Das Wasser sei hygienisch unbedenklich.
Dennoch berichten immer mehr Gäste von Beschwerden, ein betroffener Schwimmer mit starkem Ausschlag schlug vergangene Woche Alarm auf der Gemeinde. „Dort stoße man auf taube Ohren“, heißt es.
Parallel dazu sorgt eine andere Entwicklung für Ärger: In mehreren Uferbereichen des Sees hat sich eine dicke Algenschicht gebildet, besonders in ruhigeren Zonen ohne Wasserbewegung. Hausbesitzer berichten von bis zu 30 Zentimeter dickem Bewuchs. „Bei drei, vier Häusern ist das besonders schlimm“, sagt ein Anrainer.
„Christbäume“ wachsen unter dem Wasser
„Ins Wasser gehen ist kaum möglich, nur vom Steg aus.“ Unter der Algenschicht wachsen bereits Wasserpflanzen. „Das sieht aus wie kleine Christbäume.“ Die Ursache für die Algenproblematik ist eine andere als bei den Zerkarien.
Durch das Hochwasser im Vorjahr gelangten vermehrt Nitrate und Nitrite in den See. Die Rückstände aus umliegenden Flächen habe das Algen- und Pflanzenwachstum massiv angekurbelt, sagen die Bewohner der Seehäuser. Ihre Kritik richtet sich vor allem an die Gemeinde, da See nach dem Hochwasser nicht komplett abgelassen wurde.
Trotz der Probleme gibt es auch positive Entwicklungen. Nach dem Jahrhunderthochwasser sind die meisten Renovierungsarbeiten an den Seehäusern mittlerweile abgeschlossen.
Dankbar über die finanzielle Hilfe vom Land
Viele Eigentümer zeigen sich dankbar: „Dass wir Geld aus dem Hochwasserfonds erhalten haben, war nicht selbstverständlich, immerhin handelt es sich bei den Häusern um Ferienwohnungen.“
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