Hotel in Innsbruck

„Faktorei“: Altes Haus erstrahlt in neuem Glanz

Anja Janus wollte eine örtliche wie berufliche Veränderung: Also wurde aus der Hamburgerin eine Wahltirolerin, aus der Journalistin eine Hotelinhaberin und aus dem Haus Nr.36 in der Innsbrucker Mariahilfstraße die „Faktorei“- ein kleines Hotel samt Café.

Janus erzählt ihre Geschichte in dialektfreiem Hochdeutsch - nur, wenn sie etwas verneint, verirrt sich ein tirolerisches „na“ in ihre Sätze. Sie sitzt im hellen Gastraum und trinkt Cappuccino. Hinter ihr altes Gewölbe in neuem Glanz. „Hier war quasi ein Abstellraum“, erzählt die Neo-Hotelchefin.

Altbausanierung
Gut eineinhalb Jahre hat sie geplant, 15 Monate Bauzeit und so einige Herausforderungen, die eine Altbausanierung mit sich bringen, folgten. Sie wollte „die Anforderungen von heute in ein Haus von damals stecken“ - nahm Decken ab, ließ gotische Balken freilegen, verabschiedete sich von der 60er-Jahre-Fassade und flutete die alten Gemäuer mit Licht.

Biologisch & regional
Im Mai eröffnete sie schließlich ihre „Faktorei“, ein kleines Hotel mit 12 Zimmern und einem Café, in dem sich Einheimische wie Touristen wohl fühlen und miteinander ins Gespräch kommen sollen. „Die Zimmer werden schon gut gebucht“, freut sich Janus, „und auch die Innsbrucker nehmen das Café gut an“. Serviert werden dort ausschließlich Bio-Produkte - „bis hin zu den Gewürzen“. Aber auch Regionalität ist der Wahltirolerin wichtig: Vom Vilser Bier bis zum Gemüse aus Fritzens. „Nur bei manchen Spirituosen müssen wir Abstriche machen“, schmunzelt Janus.

Potenziale entdecken
Mit der „Faktorei“ kam neuer Glanz in einen Stadtteil, „der lange Zeit etwas stiefmütterlich behandelt wurde“, wie es Janus ausdrückt. „Doch das Potenzial der Mariahilfstraße wird gerade entdeckt“, ist sie überzeugt - und es scheint, als habe sie ein Gespür für solche Dinge.