90 Jahre Albus

Auf den Gaisberg mit dem Cabrio-Bus

Salzburg
06.09.2018 21:30

Vor 90 Jahren begann der Siegeszug der Busse in der Stadt Salzburg. Damals wurde Albus gegründet, die erste Linie führte auf den Gaisberg. Heute betreibt man 115 Fahrzeuge.

Salzburg tat sich immer schwer, den öffentlichen Verkehr zu organisieren. Das war schon vor 90 Jahren so: Die „Gelbe Elektrische“, eine Tramway als Ableger der Lokalbahn, beförderte damals Personen  in der   Stadt. Sie fuhr ab 1909 vom Hauptbahnhof zum Mirabellplatz und durch den Sauterbogen zum Platzl, ab 1915 bis zur Pferdeschwemme und ein Jahr darauf bis in die Riedenburg. Gleichzeitig befuhr eine Straßenbahn, die „Rote Elektrische“ bereits seit 1886 vom Bahnhof über die Imbergstraße ins Nonntal, nach Hellbrunn über Anif bis nach St. Leonhard. Sie wurde erst 1953 eingestellt.

1928 war das Jahr in dem die Stadt beschloss, die Gaisbergbahn einzustellen. Die Lokalbahn als Betreiber wurde im gleichen Jahr mit der Linienbus-Konzession für den Gaisberg entschädigt - das war die Geburtsstunde des „Albus“-Unternehmens.

Legendär sind die offenen Busse, mit denen man in den Dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts nicht nur auf den Salzburger Hausberg fuhr. Mit dem Cabrio-Bus ging es damals schon ins Salzkammergut, an den Fuschlsee, nach St. Gilgen, zum Mondsee und an den Attersee. Eine Tour, die man auch heute noch in modernen und vollklimatisierten Bussen anbietet: „Lakes & Mountain“-Tours heißen sie heute, viel geliebt von den amerikanischen Urlaubern, die auf den Spuren von Sound of Music reisen.

Bis heute fährt der Albus (Linie 151) auch noch auf den Gaisberg, die Gaisbergbahn-Gesellschaft als Albus-Konzessionsinhaber war ab der Zistel auch Straßenbesitzer und der Weg auf den Gipfel von dort weg an mautpflichtig. Erst Anfang der Sechziger Jahre ging die Straße in den Landesbesitz über, parallel dazu führte (1954 - 1972) ein Sessellift bis zum „Kobenzl“.

War man in der Zwischenkriegszeit noch mit Fiat-Bussen unterwegs, wechselte man später zu Setra, Kässbohrer, Mercedes und MAN-Bussen, letztere sind aktuell auf der Stadtlinien 21 bis 34 im Einsatz. Auch ins benachbarte Bayern kann man mit dem Albus gelangen:  Die Linie 840 nach Berchtesgaden trägt heute den Spitznamen „Watzmann-Express“.

Seit 1986 gehört ein 51-Prozent-Anteil von Albus dem Wiener Autobus-Unternehmer Dr. Richard, seit 2005 hält die Salzburg AG die restlichen 49 Prozent der Unternehmensanteile. Während die Stadt alle O-Bus-Linien betreibt, ist der  übrige Linienbusverkehr in Albus-Hand, einst waren es nur die Linien nach Taxham und Siezenheim. 2001 wurde die Busse von Hans Maraczek übernommen.

Donnerstag feierte man auf Schloss Kleßheim das 90-Jahr-Jubiläum des Unternehmens mit einem eigenen Albus-Marsch und einer stolzen Bilanz:  13 Linien sind 3,45 Millionen Kilometer im Jahr mit 12 Millionen Fahrgästen unterwegs. Dazu kommt die Reisebus-Sparte („Salzkraft“). 270 Mitarbeiter erwirtschaften am Firmensitz Salzburg-Maxglan einen Jahres-Umsatz von 28 Millionen  €.

Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
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