Erfolg für Delegation

Kurz in Asien: Ein Blick in die nahe Zukunft

Österreich
01.09.2018 15:16

Die österreichische Regierungsdelegation hat am Samstag Bilanz der zweitägigen Informationsreise in die beiden asiatischen „Hotspots“ Singapur und Hongkong gezogen. Es war ein Blick in die Zukunft. Das betrifft handfest das Ressort des Infrastrukturministers Norbert Hofer (FPÖ), etwa die Konzepte gegen den Verkehrsinfarkt.

Bundeskanzler Sebastian Kurz kritisierte das System persönlicher Überwachung mit modernsten technologischen Mitteln in Testregionen in China, wo viele persönliche Daten von den Behörden gesammelt und in einem „Sozialkreditsystem“ ausgewertet werden und die Bürger dann von den Behörden belohnt oder bestraft werden. „Das ist etwas, was wir mit sehr viel Sorge beobachten“, sagte er. Er hoffe, dass in anderen Teilen Asiens ein anderer Weg gegangen werde und dieses System auch in China überdacht werde.

Bei der Smart City werden zwar auch viele Daten gesammelt, die Speicherung persönlicher Daten und ihre Verwendung etwa für Verkehrsstrafen ist für Minister Hofer aber nicht der richtige Weg. „Für uns steht der Datenschutz im Vordergrund“, sagte er. Beide Städte arbeiten an digitalen Systemen zur Beschleunigung und Verringerung des Individualverkehrs. Hofer: „Die Frage, ob man ein eigenes Fahrzeug besitzt, wird durch Smart Mobility in den Hintergrund rücken.“

Dabei geht es um eine digital unterstützte intelligente Vernetzung der Verkehrsangebote mit dem Ziel einer komfortablen, energieeffizienten, emissionsarmen und kostengünstigen Mobilität. „Und da hat“, so der Minister, „Magna in Graz Konzepte, die gerade in Singapur auf ein großes Interesse stoßen.“ Im Setzen langfristiger Entscheidungen sind uns die asiatischen Tigerstaaten jedenfalls weit voraus.

Hightech erleichtert das Altern in Würde
Neben Smart Mobility nennt Hofer Smart Living: „Es geht gerade in unseren Breiten um das Altern in Würde. Auch da können digital unterstützte Maßnahmen gesetzt werden, sodass man möglichst lange den Lebensabend zu Hause verbringen kann“.

Wirtschaftsministerin Schramböck verwies indes auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Hongkong und Österreich. Über 200 österreichische Firmen seien in Hongkong vertreten, 100 Firmen aus Hongkong in Österreich präsent. „Bei den Investitionen aus Hongkong in Österreich wollen wir nachsetzen“, sagte sie. Hongkong sei für Österreich eine wichtige Brücke nach China. Daher habe sie sich bei ihren Gesprächen mit dem Handels- und Innovationsminister für einen Direktflug der Cathay Pacific nach Hongkong eingesetzt. Der derzeit noch bestehende Wien-Hongkong-Direktflug der Austrian Airlines wird im Herbst eingestellt. Der Austausch mit Start-ups aus Hongkong soll verstärkt werden, kündigte Schramböck an.

Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer verkündete die Ausweitung der österreichischen Außenhandelsorganisation in Asien: In Vietnam soll ein neues Außenhandelszentrum eröffnet werden. Das Land habe großes wirtschaftliches Potenzial, die Bevölkerung werde bald die 100-Millionen-Grenze überschreiten. Die Außenhandelsstellen in den beiden Wirtschafts- und Finanzzentren Hongkong und Singapur werden für die weitere Expansion in der dynamischen Region eingesetzt.

Und Bildungsminister Heinz Faßmann sinniert zum Abschied: „Dritte Welt ist Erste geworden. Wer zufrieden ist mit dem Erreichten, fällt zurück.“

Gesangseinlage für Kurz und Minister
Detail zur Reise am Rande: In Hongkong hat die österreichische Delegation eine Vorzeigeschule besucht, die öffentliche Pui Ching Middle School. Zu Ehren von Kurz und der ihn begleitenden drei Minister gab eine Musikklasse chinesischer Schülerinnen das Lied „You raise me up“ zum Besten. Mahrer wippte leicht mit, während Kurz und die meisten anderen gebannt der musikalischen Performance der Mädchen mit Digitalpianos und Schlagzeug lauschten. „Handfester“ war die zweite Vorführung: Eine Informatikklasse hatte Roboter gebastelt, die gegeneinander quasi als Stapelfahrer antraten.

Kronen Zeitung/krone.at

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