Von Scanner verraten

“Minority Report” wird real: Gehirn entlarvt Betrüger

Wissenschaft
10.12.2009 12:34
Mittels Gehirnmessungen lässt sich voraussagen, ob jemand ein Versprechen halten wird. Das zeigt eine Studie von Forschern der Universität Zürich. In ferner Zukunft könnten so vielleicht Betrugsfälle verhindert werden, spekulieren die Wissenschaftler.

Ein Team um Thomas Baumgartner und den aus Österreich stammenden Ökonomen Ernst Fehr von der Universität Zürich untersuchte 26 junge Männer während eines Geldspiels im Gehirnscanner. Das Spiel war so angelegt, dass die Teilnehmer einen finanziellen Vorteil erlangten, wenn sie ein Versprechen brachen. Der Spielpartner hingegen erlitt eine finanzielle Einbuße.

Wortbruch löst emotionalen Konflikt aus
Den Forschern zufolge erhöhte sich bei Wortbrechern die Aktivität in Gehirnregionen, die bei Emotions- und Kontrollprozessen eine wichtige Rolle spielt. Dies lässt darauf schließen, dass der Wortbruch einen emotionalen Konflikt auslöst, weil die ehrliche Handlung unterdrückt wird.

Die Studie zeigt, dass verräterische Muster der Gehirnaktivierung sogar eine Voraussage erlauben, ob jemand sein Versprechen halten wird oder nicht. Die Forscher ließen die Probanden nämlich vor dem Spiel angeben, ob sie beabsichtigten, das Geld - das ihnen ihr Mitspieler danach anvertraute - zu behalten oder mit diesem zu teilen.

"Minority Report" lässt grüßen
Laut Forschern deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Gehirnmessungen bösartige Absichten schon enthüllen können, bevor sie in die Tat umgesetzt werden. Damit geben sie Visionen Auftrieb, wie sie schon im Hollywood-Film "Minority Report" von Regisseur Steven Spielberg umgesetzt wurden.

In dem Film sehen Hellseher Morde voraus. Eine Spezialabteilung der Polizei zieht die zukünftigen Täter dann aus dem Verkehr. Eine allfällige Hilfe von Gehirnmessungen, um betrügerische und kriminelle Machenschaften zu verhindern, liegt laut den Zürcher Forschern aber noch in ferner Zukunft.

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