Verbrecher „sammeln“

Fahndung nach Kriminellen mit Online-Suchspiel

Österreich
11.07.2018 13:28

„Europe’s Most Wanted“ - optisch erinnert es an das beliebte Panini-Sticker-Sammelalbum - der Hintergrund ist allerdings weit ernster. Mit einer neuen Kampagne der Europol und dem Europäischen Zielfahndungsnetzwerk ENFAST soll sich künftig die Chance auf die Festnahme von gesuchten Kriminellen drastisch erhöhen - gestaltet ist sie als eine Art Spiel, das Donnerstagfrüh ab 8 Uhr startet.

Denn ab diesem Zeitpunkt teilen die nationalen Strafverfolgungsbehörden und Europol verschiedene Codes über ihre Social-Media-Kanäle. Mithilfe dieser Codes können Mitspieler dann online die Bilder des kriminellen Panini-Albums aufdecken und sich über die Gesuchten informieren - die „Liga der Kriminellen“ besteht dabei aus insgesamt 25 Verbrechern aus 23 Ländern, darunter auch ein Österreicher - neben dem sich seit 1995 auf der Flucht befindlichen Tibor Foco, der wegen des Mordes an einer Prostituierten in Linz zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, findet sich dort auch Friedrich Felzmann, der Ende Oktober des Vorjahres im Zuge eines Streits in Stiwoll zwei seiner Nachbarn erschoss und seither spurlos verschwunden ist.

Je mehr Menschen, desto größer Festnahme-Chance
“Eine Ehre, in dieser Liga zu spielen“ sei es nicht, hieß es am Mittwoch von Europol. Mehr als die Hälfte des „Teams“ wird wegen Mordes gesucht, die anderen Personen wegen Drogenhandels, bewaffneter Raubüberfälle, Betrugs oder einer Kombination aus den genannten Vergehen. Alle von ihnen sind auf der „Most Wanted“-Website vertreten, die derzeit mehr als 50 Flüchtige umfasst. „
Je mehr Menschen ihre Gesichter sehen, desto höher sind die Chancen, dass sie festgenommen werden“, begründete die Polizeibehörde die Idee hinter der Kampagne. Die europäischen Bürger sollen so weit wie möglich mit den Gesichtern einiger der meistgesuchten Kriminellen Europas vertraut gemacht werden.

Großer Erfolg bei „Europol-Adventkalender“
Es ist nicht die erste originelle Fahndungskampagne. So konnte bereits im Dezember 2016 mit dem „Europol-Adventkalender“ ein Erfolg erzielt werden: Drei Schwerverbrecher wurden nach der Veröffentlichung von virtuellen Postkarten mit „Urlaubsgrüßen“ geschnappt. Insgesamt seien bisher zumindest 17 Gesuchte der „Most-Wanted“-Liste dank Hinweisen aus der Bevölkerung gefasst worden.

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