Europa League

Bullen mit 2:1-Sieg über Lazio im EL-Sechzehntelfinale

Fußball
03.12.2009 12:07
Der Mittwochabend hat Freud und Leid für den österreichischen Fußball gebracht: Meister Red Bull Salzburg hat vorzeitig den Einzug ins Sechzehntelfinale der Europa League geschafft. Die Elf von Coach Huub Stevens gewann mit einem 2:1 gegen Lazio Rom auch ihre fünfte Partie in der Gruppenphase und steht damit schon vor dem abschließenden Spiel gegen Villarreal als Gruppenerster fest. Im zweiten Spiel mit ÖFB-Beteiligung unterlag hingegen Rapid Wien dem Hamburger SV mit 0:2. Der EL-Traum der Grün-Weißen ist damit geplatzt.

Die 26.270 Zuschauer sorgten für einen neuen Publikumsrekord in internationalen Pflichtspielen der Salzburger im eigenen Stadion. Lazio-Coach Davide Ballardini bot zwar nur eine "verstärkte B-Elf" auf, setzte aber mit dem Dreimann-Sturm Foggia, Zarate und Eliseu im Spiel der letzten Chance auf volle Offensive.

Und die Italiener begannen auch forsch und waren in der Anfangsviertelstunde der Führung nahe. Salzburg-Goalie Eddie Gustafsson konnte aber einen Eliseu-Flachschus zur Ecke abwehren (4.), zudem ging ein Versuch von Mauri doch deutlich drüber (6.). Mit der Fortdauer der ersten Hälfte kontrollierten die Hausherren aber immer mehr die Partie, vor allem da die Gäste merklich nachließen und sich nicht mehr in Szene setzen konnten.

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Auf der anderen Seite hatte Marc Janko zweimal, jeweils nach Schwegler-Einwurf, die Führung auf dem Kopf. Beim ersten Versuch war der Bundesliga-Torschützenkönig der Vorsaison vor Lazio-Tormann Muslera am Ball, setzte diesen aber drüber (17.), ehe zwei Minuten später das runde Leder nur hauchdünn am langen Eck vorbeiging (19.). Damit hatten beide Mannschaften, die großen Respekt voreinander hatten, ihr Pulver verschossen. Einen Aufreger gab es in der 32. Minute trotzdem. Lazio-Goalie Muslera stieß Janko nach einem Zusammenstoß mit dem Salzburg-Stürmer mit der Brust nieder, bekam vom rumänischen Schiedsrichter Alexandru Dan Tudor aber unverständlicherweise nur die Gelbe Karte präsentiert.

Torfreuden in der zweiten Hälfte
Nach dem Seitenwechsel gelang den Mozartstädtern ein Traumstart. Einen Leitgeb-Freistoß brachte der aufgerückte Afolabi genau im Kreuzeck unter, Muslera war nur noch mit den Fingerspitzen dran (52.). Es war allerdings nur eine vermeintliche Vorentscheidung in der Partie, bereits fünf Minuten später war alles wieder ausgeglichen. Nach einer herrlichen Einzelaktion von Zarate konnte sich Gustafsson zwar noch auszeichnen, den Abstauber verwertete Foggia aber zum 1:1 (57.). Der 26-Jährige hatte auch bereits beim 1:2 im "Hinspiel" für die Römer getroffen.

In der Folge entwickelte sich eine flotte Partie, in der die Gäste auf die Führung drängten. Von der zuvor noch so sicheren Salzburg-Defensive war da nicht mehr viel zu sehen. Gustafsson parierte gegen den eingewechselten Rocchi in höchster Not, der zweite Versuch von Zarate ging knapp am Tor vorbei (70.). Etwas weniger als zehn Minuten später gelang den Hausherren dann aber endgültig die Vorentscheidung.

Eine Minute nachdem Leitgeb die Stange getroffen hatte und unmittelbar nachdem die Italiener nach einem Schwegler-Hands zu Recht Elfmeter reklamiert hatten, ließ Tchoyi nach einem weiten Leitgeb-Zuspiel Cribari zweimal aussteigen und lupfte den Ball über Muslera hinweg zum 2:1 ins Netz (78.). Zuvor war der Kamerun-Teamspieler über weite Strecken unauffällig geblieben. Nach dem Abpfiff wurden die Spieler zehn Minuten lang von den Fans gefeiert.

Reaktionen auf das Spiel
Huub Stevens (Salzburg-Trainer): "Wir sind überglücklich, denn ich habe es nie zu träumen gewagt, dass wir Erster in dieser Gruppe sind. In den ersten sieben Minuten waren wir sehr nervös, durch Kombinationsspiel im Mittelfeld sind wir ins Spiel gekommen, wichtig war das 1:0 durch Afolabi. Nach diesem Tor waren wir wieder zu weit weg vom Gegner, dadurch auch das 1:1. Das Erfolgsgeheimnis ist, dass wir von der Organisation heraus ein Team sind, das Wichtigste ist, dass alle bereit sind alles zu geben. Jeder Spieler bringt, was er bringen kann. Lazio hat hervorragende Einzelspieler, wir haben aber als Mannschaft überzeugt."

Eddie Gustafsson (Salzburg-Goalie): "Es ist einfach unglaublich, ich weiß nicht, was ich sagen soll, super."

Franz Schiemer (Verletzter Salzburg-Spieler): "Wir sind uns durchaus bewusst, dass das eine überragende Leistung war. 15 Punkte nach 5 Spielen, das hätten wir uns eigentlich auch selbst nicht zugetraut. Ich habe das auf der Tribüne fast nicht ausgehalten. Ich muss auch Barry Opdam gratulieren. Wir haben einen großen Kader, das pusht uns zusätzlich."

Marc Janko (Salzburg-Stürmer): "Der Sieg ist verdient, weil wir dafür mehr investiert haben. Wir haben die Ruhe bewahrt und zum richtigen Zeitpunkt zugeschlagen."

Davide Ballardini (Lazio-Rom-Trainer): "Meine Mannschaft hat in der ersten Hälfte stark gespielt, ist sehr kompakt gestanden und hat keine Chancen zugelassen. Salzburg hat in dieser Phase mit neun Mann verteidigt. In der zweiten Hälfte haben wir durch unsere Offensive dem Gegner mehr Räume gelassen und diese hat er genützt. Allerdings hätte es vor dem zweiten Tor einen Handelfmeter für uns geben müssen. Das war fatal, im darauffolgenden Konter ist das 2:1 durch Tchoyi gefallen."

Red Bull Salzburg - Lazio Rom 2:1 (0:0)
Europa League - Gruppe G, 5. Runde
Red-Bull-Arena, 26.270 Zuseher - SR: Alexandru Dan Tudor/ROM.
Torfolge: 1:0 (52.) Afolabi, 1:1 (57.) Foggia, 2:1 (78.) Tchoyi
Gelbe Karten: Pokrivac bzw. Muslera, Diakhite, Brocchi, Mauri, Zarate, Eliseu

Salzburg: Gustafsson - Schwegler, Sekagya, Afolabi, Ulmer - Opdam - Tchoyi (83. Zickler), Leitgeb, Pokrivac (87. Cziommer), Svento -Janko (92. Nelisse)
Lazio Rom: Muslera - Diakhite, Cribari, Radu (55. Rocchi) -Lichtsteiner, Brocchi (81. Makinwa), Mauri, Kolarov - Foggia, Zarate, Eliseu (46. Meghni)

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(Bild: KMM)



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