Widerstand gegen Fuzo

Umbaupläne sorgen in Urfahr für viel Aufregung

Oberösterreich
18.05.2018 13:00

Ein klares Ergebnis lieferte die Befragung der 1800 Bewohner und Händler der Hauptstraße in Urfahr. Auf 42% der insgesamt 498 Antwortkarten wurde die Variante „völlig ohne Autos“ angekreuzt. Je ein Fünftel ist für eine Begegnungszone sowie für keine Veränderung.

„Die Anrainer haben sich für eine Veränderung der Hauptstraße entschieden. Das ist auch mein Gefühl nach vielen Gesprächen vor Ort. Mit einer Rücklaufquote von fast 28 Prozent gab es eine überraschend hohe Beteiligung“, freut sich der Architekt Matthias Seyfert. Er organisierte mit Gemeinderat Lorenz Potocnik (Neos) und FP-Verkehrsstadtrat Markus Hein die Bürgerbefragung.

Proteste der Bürgerinitiative
„Politisch ist das Ergebnis nicht bindend. Wir haben aber eine klare Richtung vorgeschlagen bekommen. Diese muss verfolgt werden“, ärgert sich Hein über die von Beginn an kritischen Begleittöne. Bewohner von Nachbarstraßen und Ärzte fühlten sich ausgegrenzt und sammelten Unterschriften- wir berichteten.

ÖVP fordert Gesamtlösung
„800 Bürger haben gegen Heins Pläne unterschrieben. Das sind deutlich mehr Personen als 498“, stellt ÖVP-Klubchef Martin Hajart klar. Er fordert einen großen runden Tisch mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Bürgerinitiative für eine Gesamtlösung in Urfahr.

Acht Gründe gegen unterirdische Straße
In den Plänen der ÖVP spielt dabei auch die Umgestaltung des Hinsenkampplatzes eine Rolle. Gefordert wird eine unterirdische Straßenführung. Im Infrastrukturausschuss am 17. Mai wurde darüber heftig debattiert. Denn Experten meinen, dass diese Variante unmöglich sei. Aus ihrer Sicht sprechen acht Gründe dagegen.

Rampen: Um die Straßen unter die Oberfläche verschwinden zu lassen, braucht man mindestens 100 Meter lange Rampen mit einer Neigung von 4%. Das würde bedeuten, dass sieben Anbindungen an Straßen wegfallen.

Bushaltestelle: Die Haltestellen vorm AEC und vorm Donautorgebäude müssten verlegt werden.

Fußgänger: Wegen der Rampen würde der Durchgang vom AEC zum Neuen Rathaus wegfallen. Eine oberirdische Führung der Fußgänger wäre nur stark eingeschränkt möglich.

Kanalbau: In der Rudolfstraße wäre die Errichtung von Kanal- und Gasanschlüssen nicht mehr möglich: kein Platz.

Blaulichtproblem: Für die Einsatzkräfte wäre die Zufahrt zur Hauptstraße nur über die Schienentrasse möglich. Da aber der gesamte Straßenbahnverkehr über die Hauptstraße geführt würde, käme es zu starken Einschränkungen.

Ortsbild: Rudolf-, Haupt- und Ferihumerstraße sowie Hinsenkampplatz müssten abgesenkt werden - laut FP würde dadurch das Erscheinungsbild verschlechtert.

Gehsteige: Die Errichtung von Gehsteigen westlich der Hauptstraße wäre auch nicht mehr möglich.

Mario Zeko, Kronen Zeitung

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