Kinder traumatisiert:

Familie im Morgengrauen abgeschoben!

Burgenland
05.03.2018 10:24

„Unmenschlich!“ – Um 6 Uhr früh rückten Polizisten an, um eine kurdische Flüchtlingsfamilie mit vier Kindern aus Oberwart festzunehmen und nach Wien zu bringen. Heftige Kritik an der Vorgehensweise kommt von Bürgern und Grünen. FP-Landesvize Johann Tschürtz wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

Gemeinsam mit ihren vier Kindern im Alter zwischen zwei und elf Jahren flüchtete Familie M. vor dem syrischen Bürgerkrieg. Als Kurden waren sie dort besonders gefährdet. Schließlich landeten sie in Oberwart, wo sie als gut integriert galten. Die Kinder erhielten auch psychologische Betreuung. „Denn während ihrer Odyssee haben sie Schreckliches erlebt, dem Tod mehr als einmal ins Auge geblickt“, erzählen Bekannte. In Bulgarien wurden die Buben von ihren Eltern getrennt ins Gefängnis gesteckt, dort sogar misshandelt. In Österreich konnten die Syrer zum ersten Mal wieder durchatmen. Ein Onkel ist seit vier Jahren österreichischer Staatsbürger, mehrere Verwandte bekamen positive Asylbescheide. Der Antrag der sechsköpfigen Familie wurde jedoch abgelehnt.

Jetzt fuhren im Morgengrauen Polizisten vor und brachten die Familienmitglieder nach Wien. Augenzeugen des Vorganges berichteten, dass die Amtshandlung den Beamten sichtlich schwer gefallen sei.

Von Wien aus sollen die Kinder mit ihren Eltern nach Bulgarien abgeschoben werden.

Scharfe Kritik daran kommt von der Grünen Regina Petrik: „Diese Kinder hielten sich schon einmal in Bulgarien auf und erfuhren dort Misshandlung und psychische Gewalt. Sie dorthin zurückzuschieben, wäre ein schlimmer Verstoß gegen Artikel 19 der UNO-Kinderrechtskonvention, die auch Österreich unterschrieben hat. Dieser spricht Kindern den staatlichen Schutz vor körperlicher und geistiger Gewaltanwendung zu.“

Petrik fordert Sicherheitslandesrat, Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz von der FP auf, sich für den Verbleib der Familie im Burgenland einzusetzen. Doch Tschürtz wollte sich selbst auf mehrmalige Nachfrage der „Krone“ nicht zu der Causa äußern und hüllte sich in Schweigen.

Kronen Zeitung

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