Korruptionsvorwürfe
Südafrikas Präsident Zuma zurückgetreten
Südafrikas Präsident Jacob Zuma hat unter dem Druck der Regierungspartei ANC seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Er sei stolz darauf, für den Afrikanischen Nationalkongress (ANC) gegen "Jahrhunderte Brutalität der weißen Minderheit" gekämpft zu haben, teilte er am Mittwoch mit. Mit dem Rücktritt kam der 75-Jährige einem für Donnerstag geplanten Misstrauensvotum im Parlament zuvor.
Der 2009 erstmals zum Präsidenten gewählte Zuma ist durch zahlreiche Korruptionsskandale in Verruf geraten. Außerdem wird er für die schlechte wirtschaftliche Lage des Landes verantwortlich gemacht. Eigentlich läuft seine Amtszeit bis 2019, der ANC befürchtet aber, bei der Wahl 2019 wegen Zumas Unbeliebtheit abgestraft zu werden.
Neuer Staatschef soll am Freitag vereidigt werden
Der Rücktritt ebnet den Weg für den ANC-Vorsitzenden und bisherigen Vizepräsidenten Cyril Ramaphosa (65), der schon am Freitag als neuer Staatschef vereidigt werden soll. Die Abgeordneten der Regierungspartei hätten Zuma am Donnerstag zusammen mit der Opposition abwählen wollen - das wäre der erste derartige Schritt in der jungen Geschichte Südafrikas als Demokratie seit 1994 gewesen.
Noch am Mittwochnachmittag hatte sich Zuma in einem Interview gegen seine Absetzung gewehrt, weil er keine Gründe für einen Rücktritt sehe. "Niemand hat mir eine Erklärung gegeben, was ich getan haben soll. Ich finde das unfair, sehr unfair", sagte er. Wenig später fügte er sich in sein Schicksal.
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