Die Ausgangsposition Argentiniens für die WM verschlechterte sich damit weiter, die "Gauchos" bleiben nach der Heimniederlage in Rosario auf dem vierten Tabellenplatz, dem letzten WM-Fixplatz, eng bedrängt von Ecuador und Kolumbien. Die Brasilianer wiederum liegen nun zehn Zähler vor den fünftplatzierten Kolumbianern und können somit in den drei ausständigen Spielen nicht mehr aus den Top-4 verdrängt werden.
Dunga lobt seine "schwer arbeitenden Champions"
Brasilien bleibt somit weiter das einzige Land, das seit 1930 an allen WM-Endrunden teilgenommen hat. Mit fünf Titeln (1958, 1962, 1970, 1994 und 2002) ist die "Selecao" auch Rekord-Weltmeister. Der brasilianische Teamtrainer Dunga sagte nach dem Spiel, dass die technisch überlegene Mannschaft das Spiel gewonnen habe. Sein Team bestehe aus "schwer arbeitenden Champions". "Es ist ein junges, aber auch sehr reifes Team", sagte der Ex-Nationalspieler.
Maradona: "Es wird schwer und kompliziert"
Maradona räumte nach der Niederlage gegen den Erzrivalen ein, dass es nun "schwer" sein werde, die WM-Qualifikation zu schaffen. Beim Auswärtsspiel gegen Paraguay am kommenden Mittwoch müssten drei Punkte her, sagte Maradona. "Es wird schwer und kompliziert werden, gerade nach der heutigen Niederlage. Es ist immer schlimm, gegen Brasilien zu verlieren." Maradona nahm seine Spieler freilich in Schutz. "Wir dürfen nicht auf Messi losgehen, weil er nicht allein spielt", sagte Maradona.
Ganz Argentinien malt den Teufel an die Wand
Argentinische Medien spekulierten bereits kurz nach dem Schlusspfiff des Spiels über die Folgen einer Nicht-Qualifikation der „Gauchos“ für Wirtschaft und Gesellschaft des fußballbegeisterten Landes. Vor allem die Fernsehsender und die Werbewirtschaft müssten mit hohen Verlusten rechnen, aber auch die Elektrohändler, schrieb etwa das Internetportal "Canchallena". So wurden etwa im WM-Jahr 2006 in Argentinien 1,7 Millionen Fernseher verkauft, um 500.000 mehr als im Jahr davor.
Letzte Nicht-Teilnahme Argentiniens im Jahr 1970
Doch womöglich noch schwerer wiegen die psychologischen Auswirkungen einer Nicht-Teilnahme Argentiniens an der WM. Der Psychologe Ricardo Rubinstein warnte im Gespräch mit "Canchallena" vor einer kollektiven Niedergeschlagenheit. "Es ist möglich, dass sich viele desillusioniert und deprimiert fühlen werden. In Argentinien ist der Fußball nämlich ein Identifikationsobjekt", sagte Rubinstein. Zuletzt hatte sich Argentinien im Jahr 1970 nicht für die WM qualifiziert.
Alle WM-Qualifikationsspiele in Südamerika:
Kolumbien - Ecuador 2:0 (0:0)
Peru - Uruguay 1:0 (0:0)
Paraguay - Bolivien 1:0 (1:0)
Argentinien - Brasilien 1:3 (0:2)
Chile - Venezuela 2:2 (1:2)
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