Fonds leergeräumt

Geldwäsche-Krimi endete in Tiroler Gemeinde

Österreich
21.05.2009 19:55
In der kleinen Bank einer beschaulichen Tiroler Gemeinde hat ein internationaler Geldwäsche-Krimi ein Ende genommen: Der untergetauchte Finanzchef eines vom niederländischen Staat geförderten Künstlerfonds soll abgezweigtes Vermögen auf ein Konto der Filiale überwiesen haben. 10 Millionen Euro wurden jetzt eingefroren.

Auf einen Schlag steht die idyllisch am Fuße der Loferer Steinberge gelegende 2000-Einwohner-Ortschaft Waidring im Nobelbezirk Kitzbühel im Mittelpunkt der organisierten Wirtschaftskriminalität. Denn innerhalb von nur einem Monat wurden auf ein Konto der örtlichen Raiffeisen-Bank 203 Mal je 50.000 Euro überwiesen. Insgesamt also etwas mehr als zehn Millionen Euro!

Das Geldinstitut schlug daraufhin Alarm. Ermittlungen des Bundeskriminalamtes ergaben dann, dass das Vermögen vom niederländischen Fonds für bildende Künste - gesponsert vom staatlichen Kunstministerium - stammt. Das Geld war offenbar vom mittlerweile verschwundenen Finanzdirektor abgezweigt und zum "Weißwaschen" nach Österreich transferiert worden...

Betrüger bereits mit 12 weiteren Millionen untergetaucht
Tatsächlich tauchten in der kleinen Tiroler Bankfiliale drei Männer aus Deutschland im Anzug auf, die ankündigten, die zehn Millionen Euro einige Tage später bar abzuheben. Die Mittäter des per Haftbefehl gesuchten Holländers Clemens K. dürften aber gewarnt worden sein und kamen nie wieder.

Der 39-jährige Betrüger, der vermutlich in Thailand untergetaucht ist, kann sich übrigens seine Flucht trotz des bei uns eingefrorenen Vermögens noch immer mit 12 Millionen Euro versüßen. Denn dem Fond in Holland fehlen insgesamt 22 Millionen Euro!

von Christoph Budin, KronenZeitung

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