Den Tipp, der die Ermittler schließlich zu den Verdächtigen führte, hatte das steirische Landesamt für Terrorismusbekämpfung und Verfassungsschutz bereits im Dezember 2008 erhalten. Die Kriminalisten stießen bei ihren Ermittlungen auf den Drahtzieher des Waffenrings, den 44-Jährigen aus dem Bezirk Fürstenfeld.
Gefährlicher Nebenerwerb
Der 44-Jährige ist Kleinunternehmer. Viele Jahre führte er vor allem auf Bauernhöfen Entrümpelungen durch - und stieß dabei dank eines Metallsuchgerätes oft auf alte Waffen. Die Bauern waren froh, das gefährliche Zeug los zu sein, für den 44-Jährigen hingegen öffnete sich ein neues Geschäftsfeld: Er verkaufte die Waffen an diverse Interessenten. "Dadurch hat der bislang unbescholtene Mann gegen das Gesetz verstoßen", so ein erhebender Beamter, "und riskiert, dass Fremde, deren Psyche er nicht einschätzen kann, scharfe Waffen bekommen."
Zeitgleiche Hausdurchsuchungen
Vier Abnehmer, Oststeirer im Alter von 36, 43, 44 Jahren sowie ein 50-jähriger Grazer, wurden ausgeforscht. Am Dienstagmorgen fanden zeitgleich Hausdurchsuchungen bei allen Verdächtigen mit Sprengstoffhunden und Waffenspezialisten statt. 43 Langwaffen, darunter eine voll funktionsfähige Maschinenpistole aus dem Zweiten Weltkrieg und eine abgesägte Schrotflinte, Kriegsrelikte, Waffenläufe, Bajonette, Schalldämpfer, Wurfsterne, 24 Faustfeuerwaffen und Hunderte Patronen wurden sichergestellt.
Anzeige auf freiem Fuß
Der Haupttäter sowie drei der vier Komplizen zeigten sich bei den Einvernahmen voll geständig, ein Verdächtiger ist laut Polizei teilweise geständig. Alle fünf Männer werden nach Abschluss der Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Waffen- sowie das Kriegsmaterialiengesetz auf freiem Fuß angezeigt.
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