Fünf Jahre Haft

Serien-Vergewaltiger aus Leopoldstadt verurteilt

Wien
05.05.2009 13:24
Drei Frauen sind im vergangenen August in Leopoldstadt innerhalb von sechs Tagen von einem zunächst Unbekannten überfallen und missbraucht worden. Der Täter, ein 23-jähriger Asylwerber, konnte am 19. August verhaftet werden, als ihn eines seiner Opfer zweifelsfrei wiedererkannte. Sie begegnete ihrem Peiniger zufällig auf der Taborstraße und identifizierte ihn als jenen Mann, der in der vorangegangenen Nacht über sie hergefallen war. Am Dienstag hatte sich ein Schöffensenat mit dem Serien-Vergewaltiger auseinanderzusetzen.

Das Gericht verhängte über den Angeklagten, der noch nach der Urteilsverkündung seine völlige Schuldlosigkeit beteuerte ("Ich kann nicht etwas gestehen, was ich nicht gemacht habe") fünf Jahre Haft. Der vorsitzende Richter Andreas Böhm bezeichnete die inkriminierten Verbrechen als "Prototypen einer Horrorvergewaltigung". Das Urteil ist nicht rechtskräftig, der Verteidiger erbat Bedenkzeit.

Frauen von hinten überfallen
Die Attacken fanden allesamt in unmittelbarer Nähe jenes Hauses statt, in dem der 23-Jährige Unterschlupf gefunden hatte, und ereigneten sich stets nach 22 Uhr. Die Frauen befanden sich allesamt auf dem Nachhauseweg und wurden in dem Moment angegriffen, als sie das Haustor aufsperren wollten. Der Mann versetzte ihnen von hinten einen Stoß und drückte ihnen ein Messer gegen den Hals.

Schwerwiegende Folgen für die Opfer
Für zwei der drei Opfer hatte der Übergriff drastische Folgen. "Mein Leben ist zerstört", gab eine der beiden nach Ausforschung des Täters zu Protokoll. Sie traut sich nicht mehr allein auf die Straße, musste die Wohnung wechseln und ihren Bruder bitten, vorübergehend bei ihr einzuziehen. Die andere hat infolge des erlittenen Schocks teilweise ihr Sprachvermögen verloren. Beide kamen aufgrund ihres gesundheitlichen Zustandes nicht zur Verhandlung.

Täter streitet alles ab
Trotz erdrückender Beweislage beteuerte der Angeklagte: "Ich weiß davon nichts." Dabei waren seine DNA-Spuren sogar auf der Brust einer Frau entdeckt worden. Auch auf einem Kondom, das an einem Tatort sichergestellt werden konnte, fand sich sein genetischer Fingerabdruck.
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