"Unsaubere" Öffis

Keine Katalysatoren – GVB-Busse verpesten Luft!

Auf ihrer Homepage brüsten sich die Grazer Verkehrsbetriebe (GVB) mit ihrer umweltfreundlichen Busflotte - die Realität sieht allerdings anders aus. Die knapp 140 GVB-Busse donnern ohne Katalysatoren durch Graz. Der Grund: Die Geräte sind kaputt. Eingebaut wurden sie erst vor vier Jahren um 460.000 Euro. Erneuert werden die Katalysatoren nicht, weil die Busse im Laufe der nächsten Jahre ausgetauscht werden.

Seit mehr als einem Jahr wissen die GVB um die Probleme mit den Partikeloxidations-Katalysatoren, die vor rund vier Jahren um 460.000 Euro eingebaut worden waren. 230.000 Euro zahlten Stadt, Land und EU, die restlichen 230.000 Euro übernahm Mercedes, um seine Evo-Busse noch umweltgerechter zu machen.

 

Nachrüsten kommt nicht in Frage
Heute verfügt kein einziger Bus über einen funktionierenden Katalysator. Die GVB denken auch nicht an eine Nachrüstung. Graz AG-Sprecher Gerald Pichler: "Nachrüstungen sind zu teuer, außerdem gibt es keine passenden Geräte für unsere Busse."

Vier Erdgas-Busse kommen
Die GVB-Strategie: Man will die Busflotte in den nächsten Jahren sukzessive erneuern. Ab 2012 soll, so Pichler, komplett auf Biogas umgestellt werden: "Wir nehmen jetzt als ersten Schritt vier neue, mit Erdgas betriebene Busse in Betrieb."

Kommentar
Vor vier Jahren sonnten sich Graz-AG-Chefs und Politiker noch im Blitzlicht der Fotografen. Mit den neuen Katalysatoren wollte man etwas für die ohnehin schwer belastete Grazer Umwelt tun. Übrig geblieben ist ein sündteurer Flop - und ein erneuter Image-Schaden für das stadteigene Unternehmen Graz AG.

von Gerald Richter, "Steirerkrone"