Das Los entscheidet!

Tata Nano in Indien offiziell vorgestellt

Motor
23.03.2009 16:43
Nach vielen Anlaufschwierigkeiten hat das indische Firmenimperium Tata am Montag das billigste Auto der Welt vorgestellt. Demnächst können Kunden den Kleinstwagen bestellen, auf indischen Straßen wird er aber erst ab Juli rollen. Auf europäischen sogar noch viel später.

Die ersten 100.000 Fahrzeuge werden zum versprochenen Preis von 100.000 Rupien verkauft (bekommt man für knapp 1.800 Euro), danach werden 120.000 Rupien verlangt. Dafür muss man natürlich auf jeglichen Komfort wie Klimaanlage, elektrische Fensterheber oder Servolenkung verzichten. Der Konzern will der städtischen Mittelschicht Indiens eine erschwingliche und sicherere Alternative zum Motorrad bieten. 

Die ersten werden verlost
Bestellungen will das Unternehmen vom 9. bis zum 23. April entgegennehmen; danach soll per Los entschieden werden, wer die ersten 100.000 Wagen erhält. Händler wurden nach eigenen Angaben bereits mit Anfragen nach dem Nano überschwemmt.

Die Wirtschaftskrise mache es derzeit noch attraktiver, den Nano zu kaufen, sagte Unternehmenschef Ratan Tata bei der Vorstellung in Mumbai. Zugleich könnte sie aber auch zu einem Problem für das Prestigeprojekt werden, mit dem Tata einen indischen "Volkswagen" schaffen will - denn gerade die Mittelschicht hält in der aktuellen Situation ihr Geld zusammen. Ein Potenzial für den billigen Kleinwagen gibt es dennoch: Bisher besitzen in Indien besitzen gerade einmal sieben von 1.000 Einwohnern ein Auto.

Produktion in halbfertiger Fabrik
Tata hatte den Nano bereits vor mehr als einem Jahr feierlich angekündigt. Der Bau des Kleinwagens verzögerte sich dann allerdings massiv, vor allem da das Unternehmen nach wochenlangen gewaltsamen Protesten einen Standort im Bundesstaat Westbengalen aufgeben musste, nachdem die dortige Fabrik schon fast fertiggestellt war. Die neue Hauptproduktionsstätte im westlichen Bundesstaat Gujarat ist noch nicht fertiggestellt. Da die Kapazitäten entsprechend begrenzt sind, werden im ersten Jahr wahrscheinlich nur 30.000 bis 50.000 Autos hergestellt.

Nach dem Start in Indien will Nano auch eine Version für den deutschen und europäischen Markt entwickeln. Hierzulande könnte der indische Volkswagen rund 5.000 Euro kosten. Der Fünfsitzer mit dem sparsamen 33-PS-Motor, der wie beim VW-Käfer im Heck sitzt, soll alle europäischen Abgas-und Sicherheitsstandards erfüllen. Auch hier allerdings soll er keinerlei Extras aufweisen. Die Europa-Einführung ist aber erst für 2011 geplant, weil erst der indische und die asiatischen Märkte bedient werden sollen.

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(Bild: KMM)
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