"Sex hat sehr viel früher begonnen, als wir gedacht haben", sagte die Paläontologin Zerina Johanson vom Naturhistorischen Museum in London zu der Entdeckung, die in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature" vorgestellt wurde. "Wir haben erwartet, dass diese frühen Fische eine primitivere Fortpflanzungsart gehabt hätten, bei der sich Spermien und Eier im Wasser verbinden und die Embryos sich außerhalb des Fischs entwickeln."
Männchen hielt Weibchen mit Flosse fest
"Sobald wir in dieser Gruppe Embryos gefunden hatten, wussten wir, dass sie eine interne Befruchtung hatten. Aber wie haben sie das angestellt?", fragte sich John Long vom Museum Victoria in Melbourne. Die Antwort erbrachte eine eingehende Untersuchung des männlichen Fischs der prähistorischen Art Incisoscutum richiei. Die Wissenschaftler erkannten bei den Fossilien eine Flosse am Becken, die bei weiblichen Fischen nicht zu sehen ist. Damit hätten sie beim Sex das Weibchen festhalten können, erklärte Long.
Incisoscutum richiei gehört zur Klasse der Plattenhäuter (Placodermi), die im Erdaltertum bis zum Devon (vor 359 bis 416 Millionen Jahren) lebten. Jetzt wollen die Forscher erkunden, welchen Platz die Placodermi in der Evolutionsgeschichte einnahmen und untersuchen, ob sie eher mit Haien und Rochen oder eher mit anderen Knochenfischen wie dem Tunfisch und dem Schwertfisch verwandt sind.
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